Dauerhaft auf der sicheren Seite
Warum permanente Anschlageinrichtungen ein Muss für jedes Flachdach sind
Beyren, 26. November 2024. Flachdächer sind aus der Gebäudelandschaft speziell im gewerblichen und industriellen Kontext nicht mehr wegzudenken. Doch so praktisch und vielseitig sie sind, so intensiv ist auch der Instandhaltungsaufwand der beliebten Dachform. Besonders dann, wenn Aufbauten wie Abzugsaggregate, Oberlichter, Grünanlagen oder Solarpaneele installiert werden, sind die Wartungsintervalle kurz und die Begehung durch entsprechendes Personal erfolgt regelmäßig. Damit die Fachkräfte bei ihrer Arbeit bestens vor Abstürzen über die Dachkante und deren schweren Folgen geschützt sind, bedarf es zuverlässiger Absturzsicherungen. Neben den stets zu bevorzugenden kollektiven Absturzsicherungen sind vor allem permanent installierte, persönliche Schutzvorrichtungen wie Anschlageinrichtungen praktikable Methoden, um die Sicherheit auf dem Flachdach zu gewährleisten. Warum diese sowohl für Gebäudebetreiber und -eigentümer als auch Anwender buchstäblich eine ideale Absicherung darstellen können, zeigt ein genauer Blick auf ihre Eigenschaften.
Aufgrund der drohenden Absturzgefahr sind Dächer, die für Wartungsarbeiten betreten werden müssen, ab einer Absturzhöhe von einem Meter durch das Einrichten entsprechender Vorrichtungen zu sichern. Dies geht aus den Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR) und den Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft hervor. Zudem weist die Flachdachrichtlinie darauf hin, dass Flachdächer grundsätzlich auch zur Pflege und Wartung mit Absturzsicherungen ausgestattet werden sollten. Entsprechend müssen Planer und Bauherren schon während der Bauphase, aber auch zur späteren Nutzung und Instandhaltung der Dachflächen und eventueller Aufbauten nach einer Gefährdungsbeurteilung für geeignete Absturzsicherungen sorgen. Die Planung dieser sollte bestenfalls schon vor Beginn des Bauvorhabens mit dem Sicherheits- und Gesundheitskoordinator besprochen und bedacht werden. Dies empfiehlt auch die Flachdachrichtlinie. Die Berücksichtigung der Absturzsicherungen bereits in der Planungsphase erlaubt die optimale Ausbildung des Dachaufbaus im Bereich der Anschlusspunkte.
Gefahrenbereiche definieren und sichern
Als besonders absturzgefährdeter Bereich gilt hier die Fläche ab zwei Metern zur Absturzkante. Hier dürfen Arbeiten nur durch geschultes Personal im gesicherten Zustand ausgeführt werden. Zur Sicherung dieses Bereichs stehen fest installierte oder mobile Geländer sowie Anschlageinrichtungen zur Verfügung, an denen sich Fachkräfte mit einer entsprechenden Schutzausrüstung selbst sichern können. Für Wartungsarbeiten auf Dächern mit geringer bis hin zu mittlerer Nutzungsintensität eignen sich zum Beispiel permanent installierte Seil- oder Schienensysteme mit Auffanggurten und passendem Befestigungssystem. Die Anschlageinrichtungen sollten im Idealfall 2,5 Meter von der Absturzkante entfernt angebracht sein.
Untergründe und Zulassung beachten
Die Anschlageinrichtungen können auf unterschiedliche Weise an der Gebäudekonstruktion befestigt werden. Bei der Befestigung sind die Anforderungen der jeweils in Bezug genommenen allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (abZ) bzw. allgemeinen Bauartgenehmigung (aBG) zu beachten. Die abZ/aBG regelt u.a. alle relevanten Anforderungen an die Unterkonstruktion und dient als bauaufsichtlicher Verwendbarkeitsnachweis, welcher in Deutschland für dauerhaft an Bauwerken befestigte Anschlageinrichtungen vorliegen muss.
Montage nach Regelwerk
Die Wahl von dauerhaft befestigten Anschlageinrichtungen ist dann sinnvoll, wenn eine persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) bei wiederkehrenden Tätigkeiten auf Dächern als geeigente Maßnahme ermittelt wurde und ausreichend tragfähige Unterkonstruktionen vorhanden sind, an denen die Anschlageinrichtungen befestigt werden können. Die Montage muss nach den Vorgaben und Regelungen der entsprechenden abZ/aBG und gemäß der Einbaurichtlinien des Herstellers erfolgen. Dazu muss die Unterkonstruktion, an welcher der Anschlagpunkt befestigt wird, und deren Beschaffenheit sowie Abmessungen bekannt sein. Dabei spielen die Art der Unterkonstruktion (Werkstoff/Material) und die Mindestbauteildicke im Bereich der Verankerung sowie der minimale Randabstand eine wichtige Rolle. Darüber hinaus muss die Lastweiterleitung in den Untergrund gewährleistet sein und die Installation durch befugtes Fachpersonal erfolgen. Die Überprüfung der Eignung des Untergrunds, die Verwendung der mitgelieferten Befestigungsmittel in der vorgegebenen Anzahl und die Beachtung der Randabstände sind hier von besonderer Bedeutung. Ebenso gehören die sachgemäße Erstellung und Reinigung der Bohrlöcher und das Anbringen des korrekten Anzugsdrehmoments per Drehmomentschlüssel zu den Basics der korrekten Installation. Um die sachgerechte Anbringung der Anschlageinrichtung nachzuweisen, ist eine Montagedokumentation zu erstellen – bei Details, die im Endzustand nicht mehr sichtbar sind, am besten in Form von Fotos. Diese sind spätestens bei der regelmäßigen Prüfung und Wartung der Systeme hilfreich.
Sicher und schnell einsatzfähig
Für Dachhandwerker und anderes Fachpersonal erweisen sich permanent installierte Anschlageinrichtungen in ihrem Arbeitsalltag als besonders vorteilhaft. Sie sind immer schon vorhanden, zuverlässig und nach kurzem Sicht-Check sofort einsatzbereit. So können die Fachkräfte ihre Tätigkeit sicher und zügig ausführen. Vor jeder Nutzung ist die Anschlageinrichtung dabei auf Unversehrtheit zu prüfen. Lose Teile sind zu befestigen und verformte oder anderweitig beschädigte Bauteile sind durch dazu befugte, sachkundige Personen zu ersetzen. Die Schutzvorrichtungen dürfen ausschließlich zur Sicherung von Personen gegen Absturz verwendet werden. Zur Gewährleistung des zu jeder Zeit einwandfreien Zustands, auch im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht, müssen die Anschlageinrichtungen in der Regel einmal jährlich einer sachkundigen Überprüfung unterzogen werden.
Produkte und Planung aus einer Hand
Die Absturzsicherungsexperten von LUX-top unterstützen Architekten, Bauherren und Anwender bei der Planung und Umsetzung von Absturzsicherungssystemen für Bauprojekte jeder Art. Dafür stehen verschiedene Anschlageinrichtungen für unterschiedlichste Anwendungen und Untergründe zur Verfügung. Die Technik- und Planungsabteilung hilft Kunden und Verarbeitern mithilfe von detaillierten Systemausarbeitungen bei der Auswahl, Kalkulation, Anordnung und Montage von Absturzsicherungssystemen auf den verschiedensten Bauteilen und Gebäudetypen. Die Konzepte dienen ebenfalls als Grundlage bzw. Lageskizze für die notwendige Dokumentation der Montage von Anschlageinrichtungen, die in Form der hauseigenen App „QUICK-DOKU“ besonders schnell und effizient gelingt.
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