Rapsöl statt Rohöl
Lindab liefert Klick-Dach jetzt mit organischer Beschichtung
Jels, 15.04.2020. Um Stahl die nötige Korrosionsbeständigkeit zu geben, wird er verzinkt und in der Regel anschließend beschichtet. Mit der anlaufenden Produktion des Lindab Klick-Dachs im dänischen Jels, von wo aus auch der deutsche Markt bedient wird, bietet das skandinavische Unternehmen nun erstmals Stahlprofile mit einer organischen Beschichtung an. Bei dieser wird das Rohöl, welches in konventionellen Lösungsmitteln enthalten ist, zu einem Großteil durch einen nachwachsenden Rohstoff ersetzt: heimisches Rapsöl. Das macht das Produkt besonders nachhaltig.
Das Thema Ressourcenschonung rückt beim Sanieren und Bauen immer mehr in den Vordergrund. Stahl ist per se ein sehr nachhaltiges Material, ist er doch im Sinne der Zirkulären Wirtschaft recyclebar. Damit er dauerhaft funktionstüchtig bleibt, wird er zum Schutz vor korrosionsbedingten Schäden verzinkt und beschichtet. Gemäß REACH-Verordnung müssen diese Beschichtungen im Sinne des Umweltschutzes frei von Crome IV und Blei sein. Doch Lindab trägt den Nachhaltigkeitsgedanken einen Schritt weiter und setzt auf eine organische Option des schwedischen Stahlproduzenten SSAB.
Alternative aus nachwachsendem Rohstoff
Schon seit den 1970er arbeitet Lindab mit SSAB. Die patentierte, organische Beschichtung kommt bereits bei den Trapezprofilen, Dachpfannenprofilen und Kantteilen von Lindab zum Einsatz. Mit dem Start der Produktion des Klick-Dachs im dänischen Jels werden nun dort auch die Produkte für den deutschen Markt mit der innovativen Beschichtung versehen. „Das fossile Rohöl, das im Lösungsmittel konventioneller Beschichtungen enthalten ist, ersetzt SSAB mehrheitlich durch eine erneuerbare, reaktive Alternative, die aus natürlichem, heimischen Rapsöl gewonnen wird. Mit dem sogenannten Rapsmetylester greift SSAB anstatt auf den endlichen Rohstoff Rohöl auf den nachwachsenden Rohstoff Rapsöl zurück“, weiß Zeina Lindström, Logistikmanagerin Material & Stahl bei Lindab.
Längere Farbbrillanz
Im Gegensatz zu fossilem Rohöl verdampft das im Lösungsmittel enthaltene Rapsöl nicht im Härteofen. „Zudem wird während des Aushärtungsprozesses weniger umweltbelastendes Kohlendioxid freigesetzt. Stattdessen passiert eine chemische Reaktion und das Element tauscht seine Rolle: Ein Teil des Moleküls wird zur permanenten Farbkomponente“, erklärt Zeina Lindström und ergänzt: „Das beschert der Beschichtung einen besseren Glanz und Farberhalt im Vergleich zur herkömmlichen Variante.“ Auf die weiteren Materialeigenschaften und die Korrosionsbeständigkeit hat der Einsatz des reaktiven Lösungsmittels aus Rapsöl keinen Einfluss. Die organisch beschichteten Stahlprofile erfüllen gemäß DIN EN ISO 12944 die Korrosionsklasse C4 und eignet sich für die Anwendung im Außenbereich im Binnenland sowie an der Küste mit mäßiger Salzbelastung. Das gilt selbst für Gegenden mit hoher Schwefeldioxidbelastung, wie sie beispielsweise in Industriegebieten bedingt durch Kraftwerksemissionen oder Fahrzeugabgase auftreten kann. Lindab hat in diesem Zusammenhang die Werksgarantie für Produkte mit dieser Beschichtung von 15 auf 20 Jahre ausgedehnt.
Keine Kompromisse mehr
Auch lassen sich die organisch beschichteten Stahlerzeugnisse ebenso gut wie konventionell beschichtete verarbeiten – und das selbst bei niedrigen Temperaturen. Damit stellt das Lindab Klick-Dach sowohl für den privaten Wohnungsbau als auch für den industriellen Hallenbau eine planungssichere Lösung dar, die ressourcen- und umweltschonend hergestellt wird. Und weil die Beschichtung farblich ausgeführt werden kann, sind die Profile in vielen verschiedenen Farbtönen erhältlich. „So müssen Bauherren bei der Bedachung keine Kompromisse zwischen Funktionalität und Design machen“, schließt Zeina Lindström. Erkennbar sind die Lindab-Produkte mit organischer Beschichtung am Namenszusatz „BT“ (Bio-Technologie).
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