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Solares Parkhaus der F. Hoffmann-La Roche AG
Wartung und Instandhaltung

Beyren, den 27.04.2018. Der Standort der F.Hoffmann-La Roche AG in Basel und Kaiseraugst wird sukzessive ausgebaut. Auf dem Areal in Kaiseraugst wurde deshalb 2016 ein Parkhaus errichtet. Nach nur 13 Monaten Bauzeit entstand ein insgesamt 9-geschossiger, 168 Meter langer, 33 Meter breiter und 30 Meter hoher Neubau mit ca. 2.000 PKW-Einstellplätzen für Mitarbeiter des Konzerns. Das neue Gebäude steht entlang der Autobahn A3 und schirmt die Büro- und Servicegebäude von Lärm ab. Außerdem dient die Gebäudehülle entlang der A3 und das Dach als Kraftwerk mit unzähligen Photovoltaik-Paneelen. Die ästhetische Einbindung solarer Bauteile ist heute kein Problem mehr. Mit vielen neuen Möglichkeiten, die sowohl technisch als auch ästhetisch überzeugen, lässt sich die gesamte Gebäudehülle gestalten und für die Gewinnung von regenerativer Energie ganzjährig nutzen. Das ist Fortschritt, der sogar in 2017 den Schweizer Solarpreis in der Kategorie C verdient hat.

Ein Projekt unter Spannung

Beim Bau des neuen Parkhauses war die Sicherheitsfrage nicht ganz einfach zu lösen: Der Standort des Parkhauses befindet sich gemäß SIA-Norm in einem Erdbebengebiet, was natürlich hohe Ansprüche an die Konstruktion bedeutete. Zum anderen war es die große Bauwerkslänge von über 168 Metern, die eine Herausforderung darstellte. In diesem Zusammenhang musste mit Spannungen im Tragwerk, unter anderem auch als Folge von Temperatureinwirkungen, gerechnet werden. Das Tragwerkskonzept besteht aus einem Verbund von ca. 1.400 meist vorgespannten unterschiedlichen, Betonelementen als modulare Systembauelemente, kombiniert mit Tragwerksanteilen aus Stahl. Dadurch werden Spannungen im Stahltragwerk ohne jegliche Spannungsrisse gleichmäßig abgebaut. Die modulare Bauweise erlaubt zudem die freie Wahl der Abmessungen und der Anzahl Stockwerke sowie die Betonung durch individuelle, optische Akzente. Durch den Einsatz von hochwertigen, korrosionsgeschützten und brandbeständigen Betonelementen werden in Kaiseraugst zusätzlich neue Maßstäbe in Sachen Qualität und Sicherheit gesetzt.

Standsicherheit und Verkehrssicherheit

Parkhäuser und Tiefgaragen unterscheiden sich in einem wesentlichen Merkmal grundlegend von allen anderen Stahlbetonbauten des üblichen Hochbaus: Fahrzeuge tragen im Winter mit Auftausalz belastetes Wasser ein. Das darin enthaltene Chlorid kann erhebliche Korrosionsschäden an der Stahlbewehrung im Beton verursachen, die mitunter nicht sichtbar sind und nur von Experten erkannt werden können. Derartige Bauwerke unterliegen nunmehr durch die Neuordnung der einschlägigen Regelwerke einer regelmäßigen Wartungsverpflichtung, die im Verantwortungsbereich des Immobilienbesitzers liegt. Er ist gemäß § 3 der Musterbauordnung in der Verantwortung, die Parkimmobilie so instand zu halten, dass die öffentliche Sicherheit und Ordnung nicht gefährdet ist. Dies betrifft sowohl die Standsicherheit einer Konstruktion, als auch ihre Verkehrssicherheit.

Konzept Absturzsicherung für Dach und Fassade

Inspektionen mit den dazugehörigen Inspektions-, Wartungs- und Instandhaltungsplänen sind mittlerweile in den veröffentlichten Regelwerken und Vorschriften ein fester Bestandteil geworden. Sie stellen eine allgemein anerkannte Regel der Technik zur Sicherstellung der Standsicherheit, Dauerhaftigkeit sowie Gebrauchstauglichkeit eines Bauwerks dar. Die Unterhaltung des Gebäudes erfordert einen erheblichen Aufwand an Inspektionen, Wartung und Instandsetzung.

Planung

Die Unterhaltung von Parkbauten zieht eine ganze Kompanie von Dienstleistern nach sich. Es sind Personengruppen, die ihren temporären Arbeitsplatz auch in einer höher gelegenen Zone haben, die wiederum entsprechend gegen Absturz zu sichern ist, solange sich dort Personen befinden. Bereits bei der Planung gilt es dazu bestimmte Normen, Regelwerke und Rangfolgen einzuhalten sowie Schutzziele für den maximalen Schutz der Mitarbeiter und Nutzer zu definieren und auszurichten. Die Beplanung der Flächen beim Parkhaus-Neubau übernahm der Flachdachspezialist Tecton-Fladag AG, Niederlassung Pratteln/Schweiz.

Ausführung

In der Ausführung der Absturzsicherung verließen sich die Flachdachspezialisten auf die bewährte Zusammenarbeit mit dem Lieferanten und Planer der LUX-top Systeme in der Schweiz, Firma Hofer Dachsicherheit GmbH aus Möhlin bei Basel. Eine der technisch ausgereiftesten Systeme zur Absturzsicherung für den klassischen Anwendungsbereich auf dem Flachdach stellen komplett überfahrbare Seilsicherungssysteme dar. Sie werden im Idealfall in Verbindung mit einem Seilgleiter verwendet, der reibungslos über das gesamte System, inklusive Zwischenhalter und Kurvenelementen läuft. Diese Technik erlaubt es dem Anwender sich nach einmaligem Anschlagen über eine größere Strecke frei zu bewegen. Damit können die Flächen entlang der gesamten Verkehrswege und auch Kranbahnen dauerhaft und zuverlässig gesichert werden. Außerdem bieten sie die bestmögliche Bewegungsfreiheit für die Anwender.

Grundvoraussetzung für die richtige Fachmontage ist allerdings die Kenntnis über die Sicherheit der Tragfähigkeit des Befestigungsuntergrundes, für den es einen anwendungsbezogenen sicheren Anschlagpunkt zur Befestigung der Persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) in den jeweiligen absturzgefährdeten Bereichen gibt. Für das Parkhausdach wählte man das bewährte Seilsicherungssystem LUX-top FSE 2003 des Herstellers ST QUADRAT Fall Protection. Es handelt sich hierbei um eine Kombination aus Anschlagpunkten und einem Edelstahlseil Ø 8 mm mit verschiedenen Kurvenelementen, variablen Zwischen- und Endhaltern, dass über eine längere Distanz montiert und sich flexibel an die jeweiligen Bedingungen des Arbeitsumfeldes anpassen lässt.

Dokumentation

Das Vorhalten einer Absturzsicherung schließt die Montagedokumentation ein. Sie beinhaltet neben den Objektstammdaten die Dachübersicht mit Beplanung der Flachdachflächen (inkl. Dachzugängen, Aufbauten, Absturzkanten, Wartungswegen) sowie die Fotodokumentation aller Anschlagpunkte in der jeweils montierten Version. Alle Anschlagpunkte und Seilsysteme sind hierin durchnummeriert und konsequent von Hofer Dachsicherheit ausgeführt und dokumentiert.

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