Das Stromnetz der Zukunft
Nachhaltige und digitale Lösungen auf der Ormazabal Techniktagung
Krefeld, 08. Oktober 2024. Wie sieht die Energieversorgung der Zukunft aus? Wie funktioniert smarter Netzausbau? Wie unterstützt F-Gas-freie Technologie die Nachhaltigkeit von Verteilnetzen? Mit diesen Themen beschäftigte sich die diesjährige Ormazabal-Techniktagung unter dem Motto „Nachhaltige und digitale Lösungen für das Stromnetz der Zukunft“. Ormazabal präsentierte gemeinsam mit Partnerunternehmen aus der Branche die neuesten Entwicklungen und Trends der Energieverteilung. Nahezu 300 Fachleute aus ganz Deutschland sind der Einladung gefolgt.
Die klimaneutrale Gestaltung der öffentlichen Verteilnetze stellt einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung der Zukunft dar. Denn diese Verteilnetze sind die Schlüsselkomponenten, die unter anderem erneuerbare Energien von den Erzeugungsquellen zu den Endverbrauchern transportieren. Um den CO₂-Fußabdruck dieser Netze zu reduzieren und die Ziele des Klimaschutzes zu erreichen, müssen innovative Technologien und Konzepte integriert werden. Ein wesentlicher Bestandteil zur Reduzierung der klimaschädlichen Treibhausgase ist beispielsweise die Umstellung auf SF6-freie Technologien. Ormazabal bot mit einer ganztägigen Fachveranstaltung am eigenen Standort in Krefeld die Gelegenheit zum intensiven Austausch zu dieser Thematik.
Zwischen Fachvorträgen und Expert:innendiskussion
Die Unternehmensphilosophie von Ormazabal ist stark geprägt von einem klaren Engagement für eine nachhaltige Zukunft der Stromnetze und einer kontinuierlichen Investition in Forschung und Entwicklung. Dies spiegelt sich auch in dem Tagesprogramm mit informativen Vorträgen und einer Paneldiskussion wider. Diese drehten sich unter anderem um die Technik und Industrialisierung der neuen F-Gas-freien Produkte von Ormazabal, die Anforderung aus der neuen F-Gas-Verordnung in Bezug auf Transformatorstationen und Schaltanlagen sowie um das smarte und digitale Netz der Zukunft. Die sich wandelnden Anforderungen am Energiemarkt und die Herausforderungen und Chancen, die sich daraus ergeben, wurden aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet.
Neuer Standort in Krefeld
Kai Klenovsek, Geschäftsleiter Ormazabal Anlagentechnik GmbH, stellte die Pläne des Unternehmens vor, darunter die Erweiterung des Lösungsgeschäftes und des Bereiches Primärverteilung sowie den Bau eines neuen Standortes für Vertrieb und Fertigung in Deutschland: „Die Investition in ein neues, modernes Headquarter für Deutschland ist für uns ein wichtiger Meilenstein und ein klares Bekenntnis zum deutschen Markt. Deutschland spielt für Ormazabal eine zentrale Rolle, sowohl in Bezug auf Innovation als auch auf nachhaltiges Wachstum.“
Neue Produkte und Trends in der Fachausstellung
Ormazabal stellte in einer Produktausstellung die Highlights seines Produktportfolios vor. Dazu zählten die F-Gas-frei isolierten Schaltanlagen (GIS) für Verteilnetze bis 24kV. Bei individuellen Produkttouren, geführt von Ormazabal Produktexpert:innen und Vertriebsingenieur:innen, konnten die Besucher:innen sich die Schaltanlagen der nächsten Generation „hautnah und in Farbe“ ansehen sowie detaillierte technische Informationen zur sbp.zero24 für die primäre Verteilebene und die cgm.zero24 für die sekundäre Verteilebene einholen.
Im Ausstellungsbereich, in den alten Produktionshallen des Krefelder Standortes, präsentierten 22 ausgewählte Partnerunternehmen beispielsweise aus den Bereichen Stationsbau, Mess- und Fernwirktechnik sowie Consulting ihre Konzepte und Lösungen rund um die Energieverteilung.
Expert:innen im Austausch
An Infoständen tauschte sich das Fachpublikum mit Ormazabal-Expert:innen rege über das Lösungs- und Projektgeschäft sowie das Thema Service aus. Die Gespräche konzentrierten sich auf aktuelle Entwicklungen und Technologien, unter anderem im Bereich Automatisierung und Fernsteuerung, sowie auf die Integration von erneuerbaren Energien und Elektromobilität in moderne Energiekonzepte. „Es freut mich sehr, dass wir mit der Techniktagung ein dynamisches und lebendiges Gesprächsforum für den Austausch auf Augenhöhe und persönliche Begegnungen etabliert haben“, sagte Jorge González, CEO von Ormazabal, zum Abschluss der Veranstaltung.
Javier Ormazabal, Präsident von Velatia, eröffnete das Event und betonte: „In unserem 20. Jubiläumsjahr in Deutschland blicken wir auf zwei Jahrzehnte voller Herausforderungen, Erfolge und kontinuierliche Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Partnern in einem unserer Kernmärkte zurück. Mit der Einführung der F-Gas-freien Technologie gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltige Energieverteilung und freuen uns auf eine gemeinsame Zukunft.“
Interview mit Gema Cózar
Gema Cózar, Marketing Managerin Central & East Europe, spielt eine Schlüsselrolle bei der Einführung der F-Gas-freien Produkte von Ormazabal auf dem deutschen Markt. Im folgenden Interview gibt sie Einblicke in die Herausforderungen und Chancen dieses wichtigen Schrittes.
Sie haben bei der Techniktagung die neuen F-Gas freien Schaltanlagen von Ormazabal präsentiert. Was ist das Besondere an diesen Lösungen und wie ist das Feedback der Kund:innen dazu?
Unser Isolier- und Schaltmedium ist „industrial natural air“. Es wird industriell hergestellt und besteht lediglich aus Komponenten natürlicher Herkunft. Wir verwenden einen geringen Fülldruck und haben weiterhin das bekannte Drucksystem beibehalten. Das Bedien- und Betriebskonzept ist 1:1 aus unserer SF6-isolierten Schaltanlagenfamilien übernommen. Die Abmessungen sind sehr kompakt und nahezu gleich denen der bekannten SF6-Produkte. Alle neuen Schaltanlagen sind Digital Natives, also von Hause aus für die Automatisierung und sensorische Messung vorbereitet, um im Netz der Zukunft einfach integriert zu werden.
Das Feedback unserer Kund:innen war, wie bereits auf den vorherigen Messen, sehr positiv. Während der Veranstaltung herrschte eine sehr konstruktive und offene Atmosphäre. Aus den vielen Gesprächen wurde klar, dass unsere Kund:innen die technologische Herausforderung erkennen, die wir mit der „Route to Zero“ bewerkstelligen. Hier möchte ich gerne auch unsere Partnerunternehmen erwähnen, die auf der Tagung ebenfalls vor Ort waren und die zu den jetzigen Lösungen von Ormazabal für die primäre und sekundäre Energieverteilung beigetragen haben.
Abgesehen von der technischen Lösung, welche weiteren Aspekte wurden bei den Fachgesprächen deutlich?
Ein Schwerpunkt der Gespräche lag auf der neuen Verordnung. Die Zeit, die für die Umsetzung eines Projekts benötigt wird, angefangen bei der Definition des Projekts bis hin zur Inbetriebnahme aller Produkte, ist sehr lang im Vergleich zu dem in der Verordnung für die Einführung der neuen Technologie vorgeschlagenen Zeitrahmen. Unsere Kundschaft, die unter anderem Energieversorgungsunternehmen oder Endkunden sind, hat uns von den Herausforderungen berichtet, denen sie in den nächsten Monaten gegenübersteht. Es wurde deutlich, dass die Zusammenarbeit zwischen allen am Projekt beteiligten Akteur:innen der Schlüssel zum Erfolg ist.
Wie sieht Ormazabal die Zukunft am deutschen Markt?
Deutschland ist ein Land, das sich für Nachhaltigkeit einsetzt, und ist damit ein wichtiger Teil unserer „Route to Zero“. Wir setzen bei Ormazabal auf hocheffiziente Werke, die Produkte für den globalen Markt produzieren. Diese werden durch lokale Adaptionswerke, an die individuellen Bedürfnisse der Kund:innen angepasst. Wir investieren daher in neue Standorte, unter anderem in Deutschland, um uns auf zukünftige Anforderungen einzustellen. Der Neubau für das Headquarter in Krefeld ist ein klares Bekenntnis zum deutschen Markt und wird neben dem Vertrieb die Fertigung für lokale Produktanpassungen beherbergen.
(ca. 7.800 Zeichen)