„Die Macherei” – ein Quartier der Vielfalt
Klinker als Reminizienz an vergangenen Ziegelstandort

Nottuln, 12.07.2023. „Die Macherei“ in München haucht dem Stadtteil Berg am Laim neues urbanes Leben ein. Neben einem zentralen Platz wurden sechs Gebäude mit unterschiedlichen Architektursprachen umgesetzt. Mit postindustriellem Loft-Charakter und Klinkerfassaden wird ein Bogen von der Vergangenheit in die Zukunft gespannt – eine Erinnerung an die früher im Osten Münchens angesiedelten Ziegelbrennereien. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, entschieden sich die Architekten von holger meyer architektur bei ihren Baukörpern für Klinker von Hagemeister.

Auf der rund 67.000 m² großen Fläche in Berg am Laim ist ein vielschichtiges Areal mit Büros, Gastronomie, Einzelhandel, Gewerbe und einem Hotel entstanden. Der Name „Die Macherei“ wurde von den Investoren der Immobiliengesellschaften Art Invest und Accumulata bewusst gewählt, um ein Zeichen der Bodenständigkeit zu setzen. Gleich drei renommierte Architekturbüros entwarfen auf dem ehemaligen Gelände des Pharmakonzerns Temmler das neue Büro- und Gewerbequartier: HWKN Architecture aus New York, Ochs Schmidhuber Architekten aus München und holger meyer architektur aus Frankfurt am Main. Die verschiedenen Entwürfe garantieren ein weites Spektrum an Gestaltungs- und Designvarianten, so etwa zu erkennen in den unterschiedlichen Höhen und Formen der einzelnen sechs Komplexe.

Blick in die Vergangenheit

Trotz vielfältiger Konzepte ist dem Gebäudeensemble eines gemein: eine einheitliche Architektursprache – geprägt von rauen Materialien und Industrial Style –, die an die ehemals im Stadtteil „Laim“, sprich Lehm, angesiedelte Ziegeleien erinnert.
Auf dem Gelände wurden neue Zwischenräume kreiert, die die Menschen ins Zentrum des Areals ziehen. Die Fassaden gehen im gesamten Quartier aufeinander ein und formen spannende Zwischenräume. Die unterschiedlichen Farben der glasierten Ziegel heben dieses Zusammenspiel hervor.

Ausdrucksstarker Materialmix

Die Fassaden von zwei Baukörpern (M1 und M2) im ersten Riegel wurden mit Klinkerriemchen von Hagemeister realisiert. Die Architekten wählten stark nuancierte Sortierungen, den gräulich bis beigefarbenen Stein „Oslo GT/FUos“ sowie den sandgelben Ziegel „Meißen GT/FUos“. Mit der Klinkerwahl wollte das Büro die historische Bedeutung des Ortes ehren. Die verschiedenen Töne, die Brennungsgrade und Durchmischungen sind essenziell für das Erscheinungsbild der Gebäudehülle. Die Klinker bringen eine Lebendigkeit in das Fassadenspiel und überzeugen durch ihren langlebigen Charakter. Die Fassaden der „Macherei“ sind nicht alle quadratisch und gerade. Sie zeichnen sich durch Schrägen, Auskragungen und ausgeprägte Detailierung aus.

Für die Gestaltung wurden raue Klinkertypen mit industriellen Metallen kombiniert, die eher eine Materialsprache aus heutiger Zeit sprechen. So wurde der Gegensatz von Alt und Neu zum Ausdruck gebracht. Dank dem außergewöhnlichen Ensemble ist hier ein vernetztes Quartier mit vielseitiger Aufenthaltsqualität und maximaler Flexibilität entstanden.

Die „Macherei“ wurde als erstes Quartier Deutschlands mit dem Nachhaltigkeitszertifikat LEED Gold für geplante Stadtquartiere („LEED-Neighbourhood Development“) ausgezeichnet.

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