Pressefach Hagemeister

Pressefächer Hagemeister

Gebaute Dünenlandschaft
Modehaus auf Sylt nimmt inseltypische Elemente auf

Westerland, 29. Juni 2015. Strände, Dünen, Weite und Ausblick, das sich ständig verändernde Meer und die Klarheit der Seeluft – das traditionsreiche Sylter Modehaus „H.B. Jensen“ nimmt den Facettenreichtum der Nordseeinsel in sich auf. Die Architekten von KUNZE architektur + design in Elmshorn ließen sich bei ihrem Entwurf für den Umbau von der Stärke des Ortes inspirieren. In Form und Materialität spiegelt das neugestaltete Gebäude die maritime Umgebung wider. Wie bei einer Düne zeichnen sich kantige und weiche Partien in der Kubatur des Baukörpers ab. Vor- und Rücksprünge sowie unterschiedliche Höhen bilden die bewegte Oberfläche der Sandlandschaften ab. Die leichte Klinkerfassade nimmt Bezug auf die Farbigkeit des Strandes, während partielle Glasflächen die Gebäudehülle öffnen und den Himmel reflektieren, wie das Meer. Die hellen Ziegel der Sortierung „Weimar HS“ aus dem Nottulner Klinkerwerk Hagemeister verleihen dem Modehaus seinen strahlenden und einladenden Charakter.

Das Modehaus „H.B. Jensen“ bildet den Anfang der bekannten und stark frequentierten Sylter Einkaufsmeile Friedrichstraße, die sich vom Bahnhof Westerland bis zum Strand erstreckt. Damit stellt es gleichzeitig das Entree zum Shoppen, Bummeln und Genießen dar. Das Bestandsgebäude präsentierte sich als geschlossener Kubus mit einer Aluminium-Fassade aus den 60er-Jahren. Ziel der Architekten war, mit dem Umbau des Kaufhauses einen Bezug zur umgebenden Natur herzustellen und eine freundliche, helle, einladende Gebäudewirkung zu erzielen. Auch die harmonische Verbindung von Bestand und Neubau sowie die Betonung der Maßstäblichkeit des Gebäudes, mit einer klaren Definition von Anfang und Ende, prägen das Planungskonzept. Dabei sollte die kleinteiligere Nachbarbebauung nicht gestört werden.

Natur und Architektur im Einklang

Als leitende Entwurfsidee diente die Insel selbst. Formen, Farben und Materialien des neu gestalteten Modehauses sind inspiriert von langgezogenen Sandstränden, Dünenlandschaften sowie dem Meer und Wind mit ihrer Lebendigkeit und Reinheit. Dieses Bild haben die Architekten in einem eleganten Zusammenspiel aus Klinker, Glas und Formensprache auf die Fassaden übertragen. Große transparente Flächen stehen für die Klarheit des Wassers. Sie öffnen die Gebäudehülle und schaffen Einblicke, um die Produkte in Szene zu setzen. Weiße Metallprofile und Rahmen erinnern an die Schaumkronen auf der Nordsee. Durch die Spiegelung des Himmels in den Schaufenstern entsteht dauerhaft Bewegung. Im Kontrast dazu strahlt die Klinkerfassade als Abbild des Sandes mit ihrer leichten Farbgebung Ruhe aus und nimmt sich insgesamt zurück. Fließende Formen, Vor- und Rücksprünge sowie Rundungen an den Gebäudeecken zeichnen das Bild einer Dünenlandschaft nach.

Heller Klinker mit nordisch-rauem Charme

Klinker der Sortierung „Weimar“ von Hagemeister nimmt die Farbigkeit der Strände und Dünen auf. Einzeln betrachtet unterscheiden sich die Steine farblich. Wie Sandkörner ergeben Sie in der Fläche ein einheitliches Bild. Die Nuancen changieren von beinahe Weiß über Beige bis hin zu hellen Gelbtönen. Die Oberfläche in „Ziegel-Handstrich“ mit unregelmäßigen Kanten vereint Haptik und Aussehen ursprünglicher Handwerkskunst. Diese Struktur der Klinkerfassade erzeugt ein spannendes Schattenspiel in der Sylter Sonne. „Das Gebäude sollte eine Fassade erhalten, die eine Veränderung zeigt, aber dennoch Ruhe ausstrahlt, um nicht abzulenken“, erklärt Architekt Stefan Kunze. „Zudem sollte das Material die vom Bauherren gewünschten pflegeleichten Eigenschaften besitzen, dauerhaft ansehnlich bleiben und dem harten Klima an der Nordseeküste mit salzhaltiger Luft, Regen und Wind standhalten.“

Freundlich, strahlend und einladend

Die Architekten haben mit der Auswahl des hellen Klinkers bewusst neue Akzente in der sonst von rotem Backstein geprägten Umgebung gesetzt. Der Ziegel nimmt das Bild der Natur auf und lässt das Gebäude freundlich, strahlend und einladend anmuten. Aufgrund seiner Farbgebung ist das Modehaus bereits aus der Ferne zu erkennen. Auch der Innenraum ist mit inseltypischen Elementen gestaltet. Die Klinkerfassade setzt sich in den Verkaufsräumen fort, Fliesen sind ebenfalls in hellen Sandtönen gehalten. Die Wandbereiche präsentieren sich wie Reetdächer, oder sind mit Holz verkleidet, das an die Laufwege entlang der Strände erinnert. Ein Oberlicht beleuchtet den Innenraum, während der Lichthof in Form einer Muschel angelegt ist.

Neben prominenten Gebäuden, wie dem Hotel Budersand oder dem Restaurant Gosch, prägt das Modehaus „H.B. Jensen“ mit seiner Formensprache und Materialkomposition einen neuen, architektonischen Stil auf der Insel Sylt. Dieser Stil zeichnet sich durch Klarheit und Modernität aus. „Mit der zeitgemäßen Architektursprache sollte ein neuer Anfangspunkt in der Friedrichstraße geschaffen werden“, sagt Stefan Kunze. „Es ist ein Gebäude entstanden, das zum Betreten und Kennenlernen einlädt, ein Gebäude das strahlt, ohne beim Kunden oder Besucher eine Schwellenangst zu erzeugen.“

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Projektdaten
Architektur: Stefan Kunze, KUNZE architektur + design
Auftraggeber: Modehaus H.B. Jensen, Sylt
Klinker: „Weimar HS“ DF (240x115x52) + Formsteine
Gemauerte Fassadenfläche: ca. 250 m²

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