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Logistische Herausforderung am Autobahndreieck Joure

KOOTSTERTILLE, August 2017. Zwei Fly-overs entstanden seit dem 10. Juli 2017 an einer neuen Anschlussstelle der Autobahnen A6 und A7 bei Joure. Dafür lieferte Haitsma Beton 80 imposante, vorgefertigte HIP-Träger. Die Bauteile haben eine Länge von bis zu 50 Metern. Zwei Tribünen an der A6 in Haskerhorne boten Interessierten die Möglichkeit, die spektakuläre logistische Leistung zu beobachten.

In einem Gemeinschaftsprojekt arbeiten die Staatliche Straßen- und Wasserbaubehörde Rijkswaterstaat, die Provinz Friesland und die Gemeinde De Fryske Marren eine bessere Erreichbarkeit der Provinz Friesland über Joure aus. Bislang trafen die A6 und die A7 bei Joure im letzten bestehenden Autobahnkreisel der Niederlande zusammen. Zukünftig werden die beiden Autobahnen etwas weiter westlich an einem neuen Autobahndreieck mit zwei planfreien Kreuzungen verbunden. Geplant ist, die momentan an den Autobahnkreisel angeschlossene Infrastruktur über eine neue Ausfahrt und planfreie Kreuzungen zu erschließen. Der heutige Autobahnkreisel an der Kreuzung zwischen A6 und A7 wird durch eine neue Anschlussstelle mit planfreien Kreuzungen ersetzt.

Haitsma Beton lieferte vorgefertigte Träger für sieben Ingenieurbauten, darunter zwei große Fly-overs. Diese Straßenbrücken haben einen Bogenradius von 450 Metern. Jeder der beiden Fly-overs besteht aus fünf Feldern mit acht Trägern. Die größten Überspannungen sind 50 Meter lang. Für die Realisierung der Anschlussstelle zeichnet das Bauunternehmen Gebr. van der Lee verantwortlich.

Verkehrsleitung

Mente Bonestroo, Umgebungsmanagerin bei Gebr. van der Lee, erklärt: „Rijkswaterstaat arbeitet mit Integriertem Projektmanagement (IPM). Dazu gehört auch das Umgebungsmanagement, eine Fachdisziplin, die während des Projekts einen ausgewogenen Dialog mit der Umgebung und den Stakeholdern gewährleistet. Als Umgebungsmanagerin bin ich für die Kommunikation mit den beteiligten Akteuren, für Genehmigungen, die Beschwerdebearbeitung sowie Kabel und Leitungen verantwortlich.“

Bonestroo bezeichnet es als große logistische Herausforderung, die 80 Träger innerhalb von zwei Wochen zur Baustelle zu transportieren und den Verkehr dabei möglichst wenig zu beeinträchtigen: „Die Montage der Träger erledigten wir nachts. In Woche 28 haben wir die Arbeiten über und neben der westlichen Fahrbahn ausgeführt. Eine Woche später erfolgten die Baumaßnahmen über und neben der östlichen Fahrbahn der A6. Während der Montage wurden die betroffenen Fahrbahnen gesperrt. Dies funktionierte nach dem 3-0-System: Der Verkehr in der einen Richtung wurde über eine Fahrspur geleitet, während in der anderen Richtung noch zwei Fahrspuren zur Verfügung standen. In den Hauptverkehrszeiten waren alle Fahrspuren geöffnet. Tagsüber kam das 3-0-System erneut zum Einsatz, damit die bereits montierten Träger mit einer Armierung und einer Druckschicht versehen werden konnten. Wir mussten den Verkehr also viermal täglich neu umleiten. Darüber hinaus waren nachts kurzzeitige Sperrungen notwendig, um die Träger über die Straße hinweg auf die andere Seite zu heben.“

Zwischenlagerung

Haitsma Beton hat die Träger für vier Felder zunächst per Lkw zu einem Zwischenlager in Heerenveen transportiert. Von dort wurden sie nach Joure befördert und an ihrem endgültigen Bestimmungsort abgelegt. Bonestroo: „Die Träger für die sechs Felder auf der Ostseite transportierten wir bis zur Ausfahrt Sint Nicolaasga, wo wir dann umkehrten. Die Hebearbeiten führte Haitsma Beton in Zusammenarbeit mit Sarens durch. Mithilfe von zwei 700-Tonnen-Kranen erfolgte die Montage.“

HIP-Träger

Der HIP-Träger ist ein speziell von Haitsma Beton entwickelter I-Profil-Träger für den Ingenieurbaumarkt. Er lässt sich mit Quernachspannung, Ortbetonverbindungen oder einer Druckschicht verarbeiten. Am Autobahndreieck Joure kam die Druckschichttechnik zum Einsatz. Um den Bogenradius der Fly-overs realisieren zu können, haben Gebr. van der Lee und Haitsma Beton gemeinsam eine spezielle Lösung entwickelt. Bert van den Berg, Projektleiter bei Haitsma Beton, berichtet: „An der Oberseite der Randträger befindet sich eine Art variabler Lasche, die dem Radius der Straßenbrücke folgt. Van der Lee befestigte anschließend seine Randelemente aus Verbundwerkstoff an den Trägern, sodass die Fly-overs wie horizontal gebogen wirken. Diese Lösung ist viel preiswerter als beispielsweise eine horizontal gebogene Brückendecke aus Kastenträgern.“

Rammpfähle
Haitsma Beton hat im Auftrag von Gebr. van der Lee auch sämtliche Rammpfähle für die verschiedenen Ingenieurbauten geliefert. Es handelt sich um 15,75 bis 21 Meter lange Pfähle mit quadratischem Querschnitt (450 mm).

Bonestroo beschreibt die Vorteile der Zusammenarbeit mit Haitsma Beton: „Dass wir uns für Haitsma Beton entschieden haben, lag am guten Preis-Leistungs-Verhältnis und natürlich daran, dass der Hersteller hier in der Nähe ansässig ist. Abgesehen davon gibt es nur wenige Unternehmen, die Träger in dieser Größe herstellen können.“

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