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Basel hat ein neues Wahrzeichen
Arbeitsplätze in 178 Meter Höhe verlangen nach einem bewährten Absturzsicherungskonzept

Beyren, 16.10.2017. Basel hat ein neues Wahrzeichen, das schon von weitem zu sehen ist. Es handelt sich um den Roche Tower, Hauptsitz des Pharmakonzerns Hoffmann-La Roche. Sein Standort befindet sich im südlichen Abschnitt des Betriebsgeländes am Oberrhein auf 257 m ü. M. Das 120.000 Quadratmeter große Industrie-Areal wird von der Wettsteinallee und dem Rhein begrenzt und wird im südlichen Drittel von der Grenzacherstraße unterbrochen. In diesem südlichen Abschnitt steht der Roche-Turm, der den 80 Jahre alten sogenannten Bau 40 ersetzt hat. Mit 178 m übertrifft dieser Solitär deutlich den 126 Meter hohen Prime Tower in Zürich, das zuvor höchste Hochhaus der Schweiz.

Planung und Architektur

Weil sich das Firmenareal am traditionellen Standort flächenmäßig nicht vergrößern lässt, muss der zusätzlich benötigte Platz durch den Bau von höheren Gebäuden gewonnen werden. Der von den renommierten Architekten Herzog & de Meuron in Basel entworfene Roche-Turm entstand im Rahmen einer umfangreichen baulichen Neustrukturierung des Basler Stammsitzes. Seine Architektur orientiert sich an der modernen Formensprache der Architektur von Otto Rudolf Salvisberg, der in den 1930er-Jahren der Stammarchitekt des Pharma-Konzerns war und neben Bebauungsplänen auch viele Gebäude am Hauptsitz in Basel entwarf. Der überarbeitete Entwurf erfuhr allerdings eine moderate Neugestaltung, die das Hochhaus dezenter und symmetrischer erscheinen lassen soll.
Der Tower wurde aufgrund der Lage am Oberrheingraben derart konstruiert, dass er stärkeren Erdbeben mit einer Wiederkehrperiode von 2000 Jahren standhält. Nachdem im Dezember 2009 die rund einjährige Projektierungsphase beendet war, konnte im Januar 2010 die Planung aufgenommen werden. Im November 2010 folgte die Genehmigung des Bebauungsplans, im Oktober 2010 die Baueingabe, im Februar 2011 die Baubewilligung und die Inbetriebnahme im Oktober 2015.
Mit Ausnahme der obersten beiden Stockwerke bilden jeweils zwei Stockwerke eine Stufe. Die Ostfassade hat hingegen nur alle drei Stockwerke eine leichte Abstufung, während die Nord- und Südfassade senkrecht stehen und sich in die Straßenflucht der Grenzacherstraße einfügen. Im vierten Geschoss befindet sich eine große Terrasse, die einen Abschluss mit der unteren Einheit bildet. In den drei Untergeschossen wie auch im 18. und 39. Obergeschoss sind die Technikzentralen eingerichtet. Das Gebäude verfügt über zwei Aufzugsschächte. Einer führt von den Tiefgeschossebenen bis zum 17. Obergeschoss. Ein weiterer verläuft durchgängig und verbindet die Tiefgeschosse mit den Etagen ab dem 17. Stockwerk. Damit ermöglicht dieser zweite Aufzugsschacht einen Umstieg in der 17. Etage. Insgesamt verkehren 14 Aufzüge im Hochhaus. Die oberirdische Bruttogeschossfläche beträgt 74.200 Quadratmeter, das oberirdische Gebäudevolumen 324.000 Kubikmeter; gesamt beträgt es 375.000 Kubikmeter.

Hohe Sicherheitsanforderungen auf allen Ebenen

Auf drei Ebenen des Hochhauses befindet sich an den Ecken je eine Leuchteinheit der Flugsicherungsbefeuerung. Die acht Leuchteinheiten in den unteren beiden Ebenen leuchten permanent, während die Sicherheitsbeleuchtung an der Dachkante blinkt. Auf dem Nordteil des Hochhausdaches wurde ein Hebezug mit drehbarem Teleskopausleger installiert, der unter anderem für Wartungsarbeiten am Hochhaus verwendet wird. Die höchsten Fassadenelemente oberhalb des höchsten Stockwerks stellen einen Blendenschutz dar. Sie bilden eine Brüstung, hinter der sich der Kran und der auskragende Versorgungsschacht verbergen lassen.
Auch wenn das Gebäude zu rein dienstlichen Zwecken genutzt wird und nicht öffentlich zugänglich ist, so erfordert die Unterhaltung der umfangreichen technischen Gebäudeausstattung einen erheblichen Aufwand an Inspektionen, Wartung und Instandsetzung. Diese Technische Gebäudeausstattung zieht eine ganze Kompanie von Dienstleistern nach sich. Es sind Personengruppen, die alle ihren temporären Arbeitsplatz in einer höher gelegenen Zone haben, die wiederum entsprechend gegen Absturz zu sichern ist, solange sich dort Personen befinden.
Bereits bei der Planung galt es, dazu bestimmte Normen, Regelwerke und Rangfolgen einzuhalten sowie Schutzziele für den maximalen Schutz der Mitarbeiter zu definieren und auszurichten. Die Beplanung der Flächen übernahm der Flachdachspezialist Tecton-Fladag AG, Niederlassung Pratteln/Schweiz. In der Ausführung verließen sich die Flachdachspezialisten auf die bewährte Zusammenarbeit mit dem Lieferanten und Planer des LUX-top ASP Systems in der Schweiz, Firma Hofer Dachsicherheit GmbH aus Möhlin bei Basel.

Seilanlage mit LUX-top FSE 2003

Eine der technisch ausgereiftesten Systeme zur Absturzsicherung für den klassischen Anwendungsbereich auf dem Flachdach stellen komplett überfahrbare Seilsicherungssysteme dar. Sie werden im Idealfall in Verbindung mit einem Seilgleiter verwendet, der reibungslos über das gesamte System, inklusive Zwischenhalter und Kurvenelementen, läuft. Diese Technik erlaubt es dem Anwender, sich nach einmaligem Anschlagen über eine größere Strecke frei zu bewegen. Damit können die Flächen entlang der gesamten Verkehrswege und auch Kranbahnen dauerhaft und zuverlässig gesichert werden. Außerdem bieten sie die bestmögliche Bewegungsfreiheit für die Anwender.
Grundvoraussetzung für die richtige Fachmontage ist allerdings die Kenntnis über die Sicherheit der Tragfähigkeit des Befestigungsuntergrundes, für den es einen anwendungsbezogenen sicheren Anschlagpunkt zur Befestigung der Persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) in den jeweiligen absturzgefährdeten Bereichen gibt. Für den Einsatz auf den drei Dachflächen des Roche Bürogebäudes Bau 1 wählten die Flachdachspezialisten von Tecton-Fladag das bewährte Seilsicherungssystem LUX-top FSE 2003 des Herstellers ST QUADRAT Fall Protection. Es handelt sich hierbei um eine Kombination aus Anschlagpunkten und einem Edelstahlseil Ø 8 mm mit verschiedenen Kurvenelementen, variablen Zwischen- und Endhaltern, dass über eine längere Distanz montiert und sich flexibel an die jeweiligen Bedingungen des Arbeitsumfeldes anpassen lässt.
Die gewählte Anschlageinrichtung LUX-top ASP EV 2 besteht aus einer Grundplatte (150 x 150 x 6 mm mit vier Bohrungen), die zur Aufnahme der Befestigungselemente mit rostfreien Fischer Betonankerbolzen FAZ II 10-20 A4 dient, einer Stütze aus Rundstahl und einer darauf gesichert verschraubten Öse, bzw. der entsprechenden Seilführungskomponenten.  Hieran können sich Benutzer mit ihrer persönlichen Schutzausrüstung (PSAgA) gegen Absturz sichern.
Das Vorhalten einer Absturzsicherung schließt natürlich die Montagedokumentation ein. Die vom Montagebetrieb erstellte Montagedokumentation – Bau 1 beinhaltet neben den Objektstammdaten die Dachübersichten der drei Geschossdächer 39, 40 und 50 mit Beplanung der Flachdachflächen (inkl. Dachzugängen, Aufbauten, Absturzkanten, Wartungswegen) sowie die Fotodokumentation aller Anschlagpunkte in der jeweils montierten Version. Alle Anschlagpunkte und Seilsysteme müssen in den Dachaufsichtsplan aufgenommen und durchnummeriert werden. Auf diese Nummern bezieht sich auch die vom Monteur zu erstellende Montagedokumentation. Somit ist jeder einzelne Anschlagpunkt identifizierbar und die Montage ist auch noch Jahre später durch die Dokumentation in Schrift und Bild nachvollziehbar. Der Dachaufsichtsplan ist ein wichtiger Bestandteil der Montagedokumentation und demnach zwingend den Unterlagen beizulegen.

Dokumentation ist Pflicht!

Mit der LUX-top QUICK-DOKU stellt der Hersteller seinen Kunden eine komfortable elektronische Applikation für die geforderte Dokumentation der Befestigung von Anschlageinrichtungen zur Verfügung. Der Hersteller reagiert mit dieser App auf Forderungen innerhalb verschiedener aktueller europäischer Vorschriften und Empfehlungen (z.B. DGUV-I201-056 und DIN EN 795:2012). Für die erforderliche Instandhaltung und Wartung/Instandsetzung der Gebäude treffen die beauftragten Wartungsunternehmen auf sichere Voraussetzungen, um die unterschiedlich konzipierten Dächer optimal zu begutachten und zu begehen. Pflicht ist auch die jährliche Prüfung inkl. der Gurte und der Sicherungsanlagen durch einen Sachkundigen sowie die jährliche Unterweisung des betriebseigenen Roche Personals.

In die Zukunft geplant

Mit der Verdichtung des historisch gewachsenen Areals will der Konzern möglichst viele der insgesamt 9.000 Arbeitsplätze in Basel langfristig an einem Standort konzentrieren. Seine Position als höchstes Gebäude des Landes wird der Roche-Turm voraussichtlich nur für rund sechs Jahre behaupten können. Schon 2021 soll ihm auf dem Roche Areal der 205 Meter hohe zweite Turm den Rang ablaufen. Dieses Bürogebäude will der Konzern im Zuge seiner im Oktober 2014 vorgestellten Arealentwicklung realisieren. Das Sicherheitskonzept ist ebenfalls für die Zukunft geplant und nach Montageanweisung des Herstellers konsequent von Hofer Dachsicherheit ausgeführt und dokumentiert. Die Zukunft hat bei Roche bereits begonnen.

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