Neues Leben auf ehemaliger Industriebrache
Handstrich-Klinker knüpft an Historie an
Nottuln, 16.12.2021: Raffiniertes Aufeinandertreffen von geschmackvollem Wohnraum und lebendigen Dienstleistungs- und Gewerberäumlichkeiten: Das Carba-Areal in Liebefeld an der südwestlichen Stadtgrenze zum schweizerischen Bern zeigt ein vielseitiges Ensemble historischer und moderner Gebäude. In direkter Nachbarschaft zu den VIDMARhallen, einem ehemaligen Industrieareal, welches in den vergangenen Jahren zum Zentrum für Kunst, Kultur und Gewerbe wurde, ist nach einem Entwurf von Rykart Architekten eine urbane Überbauung mit unterschiedlichen Nutzungen realisiert worden. Die weiß-hellbeige Sortierung „Östersund HS“ passt sich harmonisch in das Umfeld ein.
Am ehemaligen Standort von Carba Gas erinnert nicht mehr viel an die Flüssiggasbehälter von einst. Heute bietet sich ein Bild verdichteter Nutzung für Büros, Wohnen und Dienstleistungen. Durch eine sorgfältige Gesamtplanung wurde eine schrittweise Überbauung eingeleitet, die renovierte wertvolle Altbauten und moderne Architektur in ein zusammenhängendes, eigenständiges Quartier zusammenfasst. Die unterschiedlichen Gebäudetypen geben dem Gebiet einen ganz besonderen Charme.
Sinnvolle Ergänzung
2020 wurde mit der Überbauung Carba der letzte Baustein des Projektes fertiggestellt. Aus den benachbarten VIDMARhallen entwickelte sich die Volumetrie und Situierung der Baukörper. Dabei positionieren sich vier Komplexe rund um einen zentralen Platz und verbinden die beiden gewachsenen Industriebereiche Carba und Vidmar miteinander. 95 Wohnungen mit zweieinhalb- bis viereinhalb Zimmern sind hier entstanden. Im Erdgeschoss entlang der ehemaligen Werkgasse befinden sich zweigeschossige Ateliers mit halbprivaten Vorplätzen, die sowohl Wohnen als auch Arbeiten zulassen.
Harmonisches Bild dank Klinker
„Durch die zurückhaltende Materialisierung in Sichtbeton und Sichtmauerwerk erhalten die Neubauten einen eigenständigen Ausdruck und fügen sich harmonisch in die benachbarten Industrieareale ein“, sagt Projektarchitektin Anja Brocks vom ausführenden Büro. Für die Fassadengestaltung wählten die Architekten eine Sortierung aus dem Nottulner Klinkerwerk Hagemeister – den Handstrich-Ziegel „Östersund HS“. Die Steine geben der Gebäudehülle mit ihren weiß-hellbeige und grau-beige changierenden Nuancen sowie dem dezenten Kohlebrand Plastizität. „Das zurückhaltende Fassadenbild lebt von der besonderen Klinkeroberfläche sowie dem feinen Spiel der Farben“, so Brocks. Diese harmonieren zudem mit den Betonplatten im Innenhof, die aus der ursprünglichen Industrienutzung erhalten sind.
Weitere Materialien wie helle Fugen, Fensterbänke in Beton und Fensterfüllungen in Wellblech runden das einheitliche Bild ab. In der Mitte des begrünten Innenhofs können die Bewohner auf Sitzelementen aus Holz verweilen. Das Areal lebt vom Zusammenspiel zwischen Alt und Neu. Es gibt klare öffentliche Räume mit urbanem Leben und einem Nebeneinander mit Industriecharakter.
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Projektdaten
Architektur: Rykart Architekten AG, Liebefeld, CH
Projektarchitektin: Anja Brocks
Klinker: Östersund HS
Format: 250 x 120 x 62 mm
Verklinkerte Fläche: ca. 3.600 m²