Schaffung eines neuen Quartiers
Sinnvolle Volumengliederung bei Überbauung
In der Schweizer Gemeinde Münsingen, etwa 15 km von der Hauptstadt Bern entfernt, haben die Architekten vom Büro Rykart in zentraler Lage einen großen Wohnkomplex und Ladeflächen als Überbauung realisiert. Auf einem Sockelgeschoss mit dem Supermarkt Coop und einer Apotheke liegen nun drei Wohngebäude. Ein weiteres bildet im Süden den Abschluss der Überbauung. Durch attraktive Ladenflächen und der Neugestaltung der Verkehrszone erfährt die Ortsmitte nun eine deutliche Belebung und Aufwertung. Für die Fassadengestaltung verwendeten die Architekten Klinkerriemchen der Sortierung Langesund BA des Nottulner Werks Hagemeister.
Die neu entstandene Überbauung im Zentrum der Stadt Münsingen im Schweizer Kanton Bern vermittelt zwischen dem Ortskern sowie den umliegenden Quartieren und reagiert auf die unterschiedliche Nachbarschaft. Im Osten fließt der Grünraum der Bauernhofzone bis an den Traubenweg. Dieser führt von der Tägertschistraße durch die Überbauung nach Süden in die angrenzenden Wohnquartiere. Die Vermittlung gelingt durch die Gliederung des Volumens in Sockelbau und aufliegende Wohnzeilen. Die Realisierung schafft die Voraussetzung für die Sanierung der Ortsdurchfahrt ab 2021.
Optimale Ergänzung
Die Herausforderung war es, sowohl die Bedürfnisse nach öffentlichen Ladeflächen als auch nach einer attraktiven, ruhigen Wohnwelt in einer Überbauung zu vereinen. „Wir haben diese Anforderung durch die Gliederung des Baukörpers sowie durch die differenzierte Adressierung der Ladeflächen zum Ortszentrum hin und der Wohngebäude am Traubenweg erfüllt“ sagt Urs Brantschen vom ausführenden Büro Rykart Architekten. Insgesamt 35 Mietwohnungen verteilen sich auf drei Gebäude, welche auf dem Sockelgeschoss mit dem Supermarkt Coop und der Apotheke liegen. Das im Süden befindliche, frei stehende Gebäude fasst 12 Eigentumswohnungen. Die Zwischenräume werden als begrünte Spiel- und Aufenthaltsflächen genutzt.
Lebendige Optik
Das große Erdgeschossvolumen weist nur wenige Öffnungen auf. Um die Wuchtigkeit zu nehmen, wurden die geschlossenen Fassadenflächen mit einem natürlichen, in sich lebendigen Material ausgeführt. Für die Fassadengestaltung kamen Klinker der in sanften Tönen von grau bis weißlich-grau changierenden Hagemeister-Sortierung Langesund BA als Riemchen zum Einsatz. Ihre Struktur erinnert an historische Backsteine mit unregelmäßigen Kantenausprägungen, durch die sich Licht und Sonne vielfältig brechen. „Die Oberfläche und Farbe ermöglichen eine lebhafte Fassade von hoher gestalterischer Qualität der Klinkerriemchen“, erläutert der Projektarchitekt. Die großen geschlossenen Flächen erhalten durch die backsteinartige Oberflächenstruktur eine besondere Optik und angenehme Haptik. Mit dem Klinker wird eine werthaltige, robuste Oberfläche geschaffen.
Einklang der Materialien
Um eine Differenzierung vom Hauptvolumen zu generieren, wurden die aufliegenden Wohnriegel bewusst mit einem feinen Verputz ausgestaltet. Seine Farbigkeit ist auf die Klinkerfarbe abgestimmt. Die klaren Volumina sind mit Lochfenstern und innen liegenden Balkonen gegliedert. Das Kopfgebäude an der Nordseite entwickelt sich aus dem Sockel heraus und wurde ebenfalls mit Klinker gearbeitet. Großzügige Schaufensterauslagen sind im Erdgeschoss realisiert, die als Pfosten-Riegelsystem ausgeführt wurden. Die dunklen Profile und die großen Fensterflächen ergeben eine einheitliche Gliederung.
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