Pressefach Hagemeister
Wohnen am Übergang von Stadt zu Land
Polygonale Klinkerfassade schmückt Gebäudekomplex im schweizerischen Riehen
Nottuln, den 13.04.2018. Nur einen Katzensprung von Basel entfernt liegt Riehen. Trotz der mittlerweile über 21.000 Einwohner konnte sich die Schweizer Stadt ihren einstigen Dorfcharakter bewahren. Im Übergang von den dicht an dicht liegenden Häusern im Ortskern zu den locker bebauten Wohnquartieren am Ortsrand ist im Bereich der Schützengasse nach einem Entwurf des Baseler Architekturbüros Ferrara ein Wohnkomplex mit drei Mehrfamilienhäusern entstanden. Die polygonalen Gebäudekörper brechen den Blockrand auf und stehen wie Schollen in einer parkähnlich gestalteten Umgebung. Auf diese Weise stellen sie eine Verbindung zwischen den beiden unterschiedlichen Bebauungsformen von Zentrum und Peripherie her. Um den Ansprüchen einer optisch wie energetisch hochwertigen Fassade gerecht zu werden, fiel die Wahl auf Nottulner Klinker von Hagemeister. Die rot-braun-nuancierte Sortierung Lübeck greift die Farben der Umgebungshäuser auf. Gleichzeitig nimmt sich die Fassadengestaltung insgesamt zurück, so dass der gebrannte Ziegel seine volle Wirkung entfaltet.
20 Autominuten von Basels Zentrum entfernt liegt die Schweizer Mittelstadt Riehen. Ihre mehr als 21.000 Einwohner finden hier alles, was es für eine gute Lebensqualität braucht: Verkehrsanbindungen, attraktive Naherholungsgebiete und Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und andere Bildungseinrichtungen, eine vollständige medizinische Versorgung sowie ein großes kulturelles und sportliches Angebot.
Mit seiner Lage zwischen dem fußläufig gelegenen Ortskern und dem landwirtschaftlich geprägtem Stadtrand bietet der neue Wohnkomplex mit drei Mehrfamilienhäusern an der Schützengasse 22 sowohl die Vorteile urbanen als auch ländlichen Wohnens. Die Neubauten mit drei Vollgeschossen und jeweils einem umlaufend zurückversetzten Attikageschoss beherbergen insgesamt 29 Eigentumswohnungen mit flexiblen Grundrissen. Alle Wohnungen sind altersgerecht und barrierefrei konzipiert.
Polygonale Gebäudekörper erlauben Ein- und Ausblicke
Die Gebäudekörper stellen in ihrer Anordnung eine städtebauliche Verbindung zwischen den unterschiedlich dichten Bebauungsarten von Ortskern und Peripherie her. Während bei allen drei Neubauten ein rechtwinkliger Erschließungskern als Rückgrat dient, wird jedes der Gebäude von einer individuell geschnittenen, polygonalen Fassade umschlossen ¬– 90-Grad-Winkel sucht man hier vergebens. „Der Blockrand wird aufgebrochen. Die Gebäude stehen als Schollen im grünen Innenraum“, erläutert Okan Sevim von Ferrara Architekten, die den Entwurf lieferten: „Blickbeziehungen ins Parzelleninnere werden durch Aufweitungen und Engpässe inszeniert. Die Dimension der Aufweitungen stellt den Übergang von privat und öffentlich dar.“ Dieser spiegelt sich auch in der Grünflächengestaltung wider: Je näher man dem Zentrum kommt, desto weniger Pflanzen treten in Erscheinung. Auf der anderen Seite fließen die Flurgrenzen der Wiesen, Obsthaine und Felder der Umgebung in die Zwischenräume der Bebauung über und wirken so als verknüpfendes Element zwischen den ansonsten solitären Gebäuden.
Der Ziegel steht im Vordergrund
Geeint werden die drei voneinander unabhängigen Baukörper auch durch ihre einheitliche Fassadenarchitektur auf rund 2.500 Quadratmetern Fläche mit Hagemeister-Klinkern der Sortierung Lübeck. Ihre Rotschattierungen nehmen die Farbgebung der Umgebungshäuser auf. „Wir haben uns aufgrund ihrer reduzierten Detaillierung und ihrer Beständigkeit für eine Klinkerfassade entschieden“, so Sevim. Damit erfüllten die Architekten die hohen Ansprüche an Nachhaltigkeit und Optik: Der zweischalige Fassadenaufbau erfüllt die Richtlinien der Minergie-Bauweise, einer Schweizer Zertifizierung für nachhaltiges Bauen und höchster Standard für Niedrigenergiehäuser im Land. Äußerlich wirken die Neubauten städtisch, aber nicht überladen. „Die Gestaltung nimmt sich insgesamt zurück, so dass der Klinker seine volle Wirkung entfaltet. Der Stein wird in der Detailentwicklung nie eingefasst und steht immer im Vordergrund“, erklärt der Architekt. Das besonders schmale Modulformat der Klinker unterstreicht auf der Horizontalen die lang gestreckte Architektur der drei Bauten. Der schleppende Verband mit im Drittel versetzten Läufern wirkt klar und übersichtlich.
Elegant-schlichte Metallfenster in wechselnden Formaten von brüstungshoch bis raumhoch lockern die großzügigen Fassadenflächen auf. Absturzsicherungen aus pulverbeschichtetem Stahl sorgen für Sicherheit und fügen sich ebenso in das zurückhaltende Erscheinungsbild ein. Während sich der öffentliche Teil der Gebäude jeweils zur Straße hin orientiert, sind die eingeschobenen Loggien zur ruhigen Gartenseite ausgerichtet. Die Wohnungen am Kopf und am Ende der Gebäude haben überdies geschlossene Wintergärten.
Gleichzeitig Land- und Stadtluft schnuppern
Zwei Jahre dauerte die Realisierung des Neubauprojekts in Riehen. 70 Prozent der Eigentumswohnungen sind bereits im August 2017 bezogen worden. Die restlichen werden bis Dezember fertiggestellt und dann übergeben.
Die Nähe zum Urbanen und gleichzeitig eine ruhige Lage im Grünen – was sich auszuschließen scheint, eint das Wohnbauprojekt in der Schützengasse.
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