Pressefächer Hagemeister

Wohnhaus mit außergewöhnlicher Form eines „Y“
Spiel mit Raum und Licht

Nottuln, 19.06.2020. Mit Cambridge verbindet man vor allem Universitätsgebäude, die Kathedralen gleichen, das King’sCollege mit seiner gotischen Kapelle oder das St John’s College mit dem markanten Eingangstor. Für seinen großen Namen ist Cambridge aber eher ein kleines Städtchen mit gemütlichen Charme. Neben historischer Architektur laden insbesondere die Parks und Gärten der Stadt Besucher und Einwohner zum Verweilen ein. In Central Cambridge wurde 2018 ein ganz besonderes 350m² großes, zweigeschossiges Wohnhaus auf einem Eckgrundstück fertiggestellt, welches einen weitreichenden Blick durch Bäume über Felder hinweg erlaubt. Die Form des Ursprungsentwurfs des Gebäudes glich einem „Y“ und wird daher von den Architekten des in Cambridge ansässigen Büros chadwickdryerclarkestudio„Y-House“ genannt. Dank des kreativen Einsatzes von Hagemeister-Klinker der Sortierung Weimar HS im Modulformat sowohl für das Innere des Gebäudes als auch für die Außenfassade wird eine Brücke zwischen innen und außen geschlagen.

Die wichtigsten Faktoren für die Gestaltung des „Y-House“ waren die Maximierung der Aussichtsmöglichkeiten und des Tageslichts unter Berücksichtigung, die Privatsspähre der Nachbarn zu erhalten. Das Design entstand in mehreren Iterationen, bei denen mithilfe von dreidimensionalen Computermodellen und Animationen die potenziellen Eigenschaften von Raum und Licht visualisiert und besser verständlich gemacht wurden.

Ungewöhnliche Formgebung

Die besondere Form des „Y“ kristallisierte sich im Planungsprozess heraus: Aus einer Mittelachse entfalten sich verschiedene Nutzzonen. Ein zentraler, mit zweigeschossiger Höhe versehener Raum bildet einen Wohn-, Küchen- und Essbereich. Dieser wurde so konzipiert, dass er im Sommer die intensive Sonne abschirmt und gleichzeitig im Winter wertvollesLichthineinlässt. Vom Wohnbereich aus gelangt man über große verglaste Schiebetüren auf eine erhöhte Terasse und in den Garten. Das Haus integriert im ersten Stock einen privaten Innenhof, der von einem Badezimmer geteilt wird. Eine Außentreppe ermöglicht dort den direkten Zugang zum Garten. Im zweiten Geschoss lässt ein verglaster Arbeitsraum den Blick über die Baumkronen des umgebenden Pinienbestandes schweifen.

Kombination harmonierender Materialien

Der Bauherr hatte den Wunsch, das Haus einerseits vor Blicken aus der Nachbarschaft zu schützen und es andererseits in die Landschaft zu öffnen, um viel Licht in alle Räume zu bringen. Für die Außengestaltung kamen verschiedenste Materialien zum Einsatz. Eine Kombination aus Klinker und geschossübergreifenden Glasflächen dominiert die Gartenseite, ein Materialmix aus Ziegel für den Sockel und Nadelholz für die mit Paneelen verkleidete zweite Geschossebene kennzeichnet die Eingangsseite des Gebäudes. Das längliche Modulformat des hellen, meist beigefarbenen Weimar-Klinkers von Hagemeisterharmoniert mit der Linienführung der Holzpaneele und lässt den Ziegelsockel leicht und schwebend wirken. Dieserbietet gleichzeitigPrivatsphäre. Die Schlafzimmer liegen hinter angewinkelten Schlitzfenstern, die so Sichtschutz bieten. Das Haus drückt sich als eine Reihe versetzter Ebenen aus Klinker, Holz und Putz aus. Das Dach ist teilweise begrünt und wird zur Solarenergiegewinnung genutzt.

Brückenschlag zwischen innen und außen

Das Gebäude vermittelt im Innern eine intensive Erfahrung von Raum, Weite und Licht und öffnet sich durch verschiedene architektonische Details in die umgebene Landschaft. So lassen die teils verklinkerten Innenwände das Außen und Innen verschmelzen. Sie führen Farbe und Fugenbild der Außenfassade gezielt fort. Verschiedene Fensteröffnungen wurden eigens so gestaltet, dass Tageslicht zu unterschiedlichen Zeiten aus verschiedenen Richtungen in den Wohnraum strömt.

Klinker bereichert ortstypische Fassadengestaltung

Der Klinker als nachhaltiger Baustoff ergänzt das ressourcenschonende Energiekonzept des Hauses, indem z.B. seine thermischen Eigenschaften zu einem angenehmen Raumklima beitragen. „Der Klinker „Weimar HS“ hat ein länglicheres Format als der hier sonst übliche Ziegel und auch seine Farbe bringt einen eigenen Akzent ein. Gleichzeitig vermittelt diese Sortierung die Anmutung eines von Hand gefertigten Ziegels, womit ein harmonischer Anschluss an die örtliche bauliche Tradition gegeben ist“, erläutert Projektarchitekt Robin Dryerseine Entscheidung für den Hagemeister Klinker. Die Außenfassade gewinnt durch seine langlebigen Klinker mit zunehmenden Alter Charakter.

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