Pressefächer Hagemeister

Modernes Lernen in traditionsreicher Architektur
Pflasterklinker verbinden Ensemble aus Alt- und Neubauten

Nottuln, 22.05.2019. Um die steigenden Anmeldezahlen bewältigen und den Schülern ein modernes Lernumfeld bieten zu können, unterzog sich die Erwachsenenbildungsstätte VUC Syd im dänischen Apenrade einer umfassenden Sanierung. Im Zuge dessen wurde das bestehende Schulgebäude renoviert und um zwei weitere ergänzt. Für eines davon musste eine ehemalige Glühlampenfabrik weichen, deren Fassade teilweise jedoch erhalten blieb. Optisch verbunden wird das Ensemble aus Alt- und Neubauten durch eine einheitliche Gestaltung des Außenbereichs mit Pflasterklinker. Die Hagemeister-Objektsortierung, „VUC“, eine Mischung aus zwei Basissortierungen des Klinkerwerks, greift die Fassadengestaltung auf und schafft ein harmonisches Gesamtbild. Die warmen Töne, die von beige über gelb bis hin zu graubraun changieren, wirken einladend. Während drinnen nach zukunftsweisenden Methoden unterrichtet wird, erinnert draußen, neben Exponaten alter Maschinen, insbesondere der gepflasterte Schulhof an die Vergangenheit des Ortes, ohne dabei altmodisch zu wirken.

Apenrade ist eine alte Seehafenstadt im Süden Dänemarks. Alte Handwerkerhäuser mit markanten Dreiecksgiebeln aus dem 18. Jahrhundert dominieren ihren Stadtkern. Unweit davon befindet sich einer von vier Campus der VUC Syd, eine staatlich finanzierte Erwachsenenbildungsstätte. Ursprünglich in den 1950er Jahren als traditionelle Technikerschule erbaut, war das Gebäude allmählich zu klein geworden, um die wachsende Anzahl der Schüler aufzunehmen. Zudem entsprachen die Räumlichkeiten nicht mehr der innovativen Lernumgebung, der sich die Bildungseinrichtung verschrieben hat. Infolgedessen erwarb der Träger das Nachbargebäude, eine ehemalige Glühlampenfabrik, und schrieb 2014 einen Wettbewerb zur Renovierung und Erweiterung des Schulbaus aus. Diesen entschied das örtliche Architekturbüro ZENI Arkitekter für sich.

Drei Gebäude, ein Look

Der Umbau und die Erweiterung erfolgten über einen Zeitraum von 24 Monatenin zwei Phasen: Zunächst wurde die alte Fabrik, mit Ausnahme ihrer Ostfassade, abgerissen und durch ein neues Gebäude mit verspielten Säulen und gemustertem Mauerwerk ersetzt. Anschließend wurde das bestehende Schulgebäude umfassend modernisiert und die Lücke zwischen den beiden Baukörpern durch einen Neubau geschlossen. Miteinander verbunden wird das Ensemble durch die neue, einheitliche Gestaltung der Außenbereiche. Abgerundet wurde die Umgestaltung durch die Aufwertung des westlich des Geländes gelegenen Parks. Alte Maschinen aus der Glühlampenproduktion sind dort und auf dem Schulhof integriert und zollen Tribut an die technische Vergangenheit des Ortes.

Pflaster als verbindendes Material

Vor der Sanierung war das Gelände mit Betonplatten ausgelegt. Viele von ihnen waren durch das langjährige Befahren mit Lieferwagen gerissen oder gebrochen. Um diese Problematik zu beseitigen und den Bodenbelag optisch an das Erscheinungsbild der Schule anzugleichen, entschieden sich die Architekten für Pflasterklinker. „Die historischen Elemente aus der alten Glühlampenfabrik sowie die Lage in der Altstadt haben die Designstrategie stark beeinflusst“, erläutert Projektarchitekt Torben Engsig Svan Sørensen von ZENI Arkitekter. „Früher gab es keine wirkliche Verbindung zwischen Schule und Park, aber heute verschmelzen die großen Terrassen und breiten Treppen den öffentlichen Raum und die Außenbereiche der Schule nahtlos miteinander.“

Die Mischung macht’s

Für das Objekt entwickelte Hagemeister eigens die Objektsortierung „VUC“, eine spezielle Mischung aus bestehenden Sortierungen. Dadurch ergibt sich ein ausdrucksstarkes Farbspiel mit Nuancen in braungrau, gelb und sandfarben, mit charakteristischem Kohlebrand. Das schmale Riegelformat (266 x 50 x 62 mm) unterstützt dieses und verleiht der Fläche zusätzliche Lebendigkeit. „Architektonisch sollten sich die Außenflächen als integrierter Teil der Schule einfügen“, so der Projektarchitekt. „Mit diesem Mix, der dem Mauerwerk an der Fassade des Neubaus ähnlich ist, haben wir das erreicht.“ Die charakteristisch rostfarbene Tönung des Cortenstahls, mit dem des Weiteren Akzente an der Fassade gesetzt wurden, findet sich ebenso in den Steinen wieder. Mit seinen warmen, dunklen Farben verleihen die Klinker insbesondere den zu den Eingängen führenden Bereichen ein gemütliches und einladendes Ambiente.

Das Pflaster wurde im Fischgrätverband verlegt. Dies sorgt einerseits für ein lebendiges optisches Bild; andererseits verleiht dieser in sich verschränkte Verband dem Untergrund besondere Stabilität, sodass der neue Bodenbelag der Belastung durch gelegentlichen Lieferverkehr problemlos standhält.

„Unverwechselbar modern, aber kontextgetreu“

Die Schule wurde im Sommer 2017 eingeweiht. „Die Atmosphäre im und um den Gebäudekomplex ist einerseits unverwechselbar modern, andererseits aber auch sehr kontextgetreu“, schließt Torben Engsig Svan Sørensen. „Die Verwendung von Ziegeln sowohl an den Gebäudefassaden als auch im Außenbereich fügt sich hervorragend in die überwiegend gemauerte Umgebungsbebauung ein, die Details in der Gestaltung geben ihnen einen zeitgenössischen Touch.“

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