Lokale IT-Dienstleister machen gemeinsame Sache
Portaltechnologie der Südwestfalen-IT macht digitale Verwaltung möglich
Herten, 16.05.2022. Im Projekt „Service-Portal Emscher-Lippe“ haben sich die dreizehn Gebietskörperschaften der Emscher-Lippe-Region zusammengetan, um gemeinsam und zielgerichtet Verwaltungsdienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger so zu entwickeln, dass sie über das Internet angeboten werden können. Bei der Umsetzung dieser E-Government-Angebote haben die lokalen IT-Dienstleister kooperiert und auf die Portaltechnologie der Südwestfalen-IT gesetzt.
Als Dachportal stellt das Serviceportal Emscher Lippe (https://serviceportal.emscher-lippe.de/) alle lokalen Serviceportale der Region gebündelt dar. Über diese können Nutzerinnen und Nutzer Verwaltungsdienstleistungen – sei es die An- und Abmeldung von Hunden oder die Beantragung einer Personenstandsurkunde – digital und damit zeitlich sowie örtlich flexibel abwickeln. Das Angebot der verfügbaren Services wurde seit Projektbeginn im Jahr 2018 stetig ausgebaut. Die kommunalen IT-Dienstleister Gelsenkirchener Kommunale Datenzentrale Emscher-Lippe (gkd-el), die GKD Recklinghausen, der Zweckverband Kommunales Rechenzentrum Niederrhein (KRZN) und die Südwestfalen-IT (SIT) haben dieses Schritt für Schritt unter Mitwirkung der WiN Emscher-Lippe gemeinsam umgesetzt. „In regelmäßigen Treffen – zunächst in Präsenz, später per Videokonferenz – wurden technische wie auch organisatorische Problemstellungen gelöst, neue Ideen verfolgt und innovative Lösungen entwickelt“, sagt Herwig Weber, Projektmanager der SIT. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen und wird von den Bürgerinnen und Bürgern in den lokalen Serviceportalen bereits umfangreich genutzt.“
Erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit
Ob die Authentifizierung per Servicekonto.NRW, die Antragsstellung inklusive Übersendung von Dokumenten oder Bezahlmöglichkeiten wie Paypal oder Giropay: Die Portale der Städte Gelsenkirchen und Bottrop sowie die des Kreises Recklinghausen mit seinen zehn angehörigen Städten decken heute sämtliche Anforderungen ab. Dabei haben die Projektverantwortlichen auf die Portalinfrastruktur der SIT zurückgegriffen. Die einheitliche Struktur stellt eine einfache Nachnutzung von Services sicher, sodass einzelne Prozesse, die in einem der lokalen Portale etabliert wurden, leicht übertragbar sind auf andere Portale im Projektgebiet.
Prozesse automatisieren und optimieren
Beispielsweise wurde für Anträge im Bereich „Erstattung von Schülerfahrkosten“ eine Lösung entwickelt, deren Prozess vollumfänglich medienbruchfrei abgewickelt wird. Dabei kommt es initial zur Antragsstellung der Bürgerinnen und Bürger über das lokale Serviceportal. Eine Automatik holt die neuen Anträge aus dem Portal ab und übergibt sie in einen zuvor definierten Prozess, an dem verschiedene, teils externe Teilnehmer wie das Schulsekretariat oder das Schulverwaltungsamt beteiligt sind. Stets erhalten die Antragsstellenden eine aktuelle Information zum Status des Antrags. Ist dieser vollständig bearbeitet, wird ein entsprechender Bescheid im Postfach des Antragsstellenden hinterlegt und der gesamte Prozess wird samt darin getroffener Entscheidungen automatisiert veraktet sowie an das Dokumentenmanagementsystem übergeben.
„Portale werden eine Alternative zum Gang ins Rathaus“
Das Serviceportal Emscher-Lippe wird durch Mittel des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Mit Ablauf des Förderzeitraums zum 30. Juni 2022 bedeutet jedoch kein Ende für die interkommunale Zusammenarbeit in der Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen, die fortgeführt wird: „Schon jetzt sind die unter dem Serviceportal Emscher-Lippe zusammengefassten lokalen Serviceportale ein Ankerpunkt für Dienstleistungen, die Bürgerinnen und Bürger in ihrer Verwaltung nachfragen. Perspektivisch wird sich im Verlauf der kommenden Monate die heute schon große Menge an Angeboten noch weiter vergrößern, sodass die Portale auf ganzer Ebene eine Alternative zum Gang ins Rathaus werden. Der größte Schritt ist hier bereits gemacht“, so Herwig Weber.
(ca. 4.120 Zeichen)