An erster Stelle steht die Sicherheit
Flüssigkunststoff erhält Mehrwert von Laubengängen

Minden, 9. April 2019. Als Zugang zu Raumeinheiten sowie als Fluchtweg sind Laubengänge ein signifikantes Bauteil von Gebäuden. Aufgrund dieser Nutzungsansprüche stellen sie hohe Anforderungen an den Bodenbelag, vor allem in Bezug auf die Personensicherheit: Brandschutzvorgaben müssen ebenso erfüllt werden wie Kriterien der Rutschhemmung. Nicht zuletzt wird der Bedarf an barrierefreien Flächen, also geringen Aufbauhöhen im Übergangsbereich, immer größer. Im Zuge einer Sanierung lassen sich Laubengänge so abdichten und beschichten, dass sie diesen Anforderungen entsprechen – z. B. mit Lösungen auf Basis von Polymethylmethacrylat (PMMA). Die Flüssigkunststoffsysteme ermöglichen die Ausführung gemäß relevanter Regelwerke und bieten so dauerhaften Schutz vor eindringender Feuchtigkeit.

Grundsätzlich kommen Laubengänge oftmals bei Bauten mit mehreren nebeneinander liegenden Nutzungseinheiten vor. Besonders im Geschosswohnungsbau dienen sie als Zu-, Rettungs- und Fluchtwege zu den einzelnen Wohnungen. Darüber hinaus stellen sie häufig einen Balkonersatz dar. Bei allen Ansprüchen steht ein Kriterium immer an erster Stelle: die Sicherheit.

Regelkonforme Planung

Die Voraussetzungen für sichere Laubengänge müssen schon während der Planung von Sanierungen geschaffen werden. Nur eine funktionsgerechte Abdichtung bewahrt vor Schäden wie Durchfeuchtung, Betonabplatzungen oder Korrosion. Damit die Oberflächen dauerhaft dicht sind, müssen sie Witterungseinflüssen wie UV-Strahlung, Regen oder Kälte langfristig standhalten. Ebenso ist Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen Belastungen sowie chemischen Beeinträchtigungen, z. B. durch Tausalze, gefordert. Darüber hinaus muss die Oberfläche von Laubengängen rutschhemmend wirken, um die Sicherheit für die Nutzer zu erhöhen.

Ein weiterer Aspekt ist die Barrierefreiheit von Außenräumen, damit sich Menschen jeden Alters gefahrlos und ohne bauliche Hürden bewegen können. Deshalb gilt es, Stolperfallen, etwa an Übergängen zwischen Innen- und Außenbereich, zu vermeiden. Die Flachdachrichtlinie (Fachregel für Abdichtungen) legt fest, dass Anschlüsse mindestens 15 cm über der Oberfläche des Belags ausgeführt sein müssen. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Niederschlagswasser z. B. über Türschwellen in das Gebäudeinnere eindringt. Im Einzelfall kann die Anschlusshöhe aber auf 5 cm reduziert werden, um bauliche Veränderungen und damit einhergehende enorme Kosten zu vermeiden. Dies ist nur mit Lösungen realisierbar, die eine geringe Aufbauhöhe haben.

Laubengängen kommt eine wichtige Bedeutung zu, wenn sie im Brandfall als Flucht- und Rettungswege dienen. Sowohl die EU-Bauproduktenverordnung als auch die Muster- (MBO) und die Landesbauordnungen (LBO, BauO und BO) dienen als gesetzliche Vorschriften für den vorbeugenden Brandschutz. Gemäß LBO sind für Einheiten, die mindestens einen Aufenthaltsraum in jedem Geschoss haben, wenigstens zwei voneinander unabhängige Rettungswege ins Freie vorgeschrieben. Der zweite Weg kann eine Treppe oder eine für die Feuerwehr und von öffentlichen Verkehrsflächen zugängliche Stelle sein. Dafür eignen sich insbesondere Laubengänge. Für Bodenbeläge auf offenen Gängen macht die MBO keine Vorgaben. Einige Bundesländer übertragen auf Laubengänge jedoch die Regeln für Treppenräume. Dort muss der Bodenbelag mindestens schwerentflammbar sein. § 26 der MBO klassifiziert und unterscheidet nicht brennbare, schwerentflammbare sowie normalentflammbare Baustoffe. Die genaue Zuordnung eines Baustoffs oder Bauteils erfolgt durch die Bauregelliste A Teil 1, Anlage 0.2.

Weitere Regelwerke, die Planer und Verarbeiter bei der Laubengangsanierung berücksichtigen müssen, sind die Instandsetzungsrichtlinie des Deutsche Ausschusses für Stahlbeton (DAfStb) , und zukünftig die DIN 18531 für Abdichtungen.

Flüssigkunststoff für verlässliche Funktionstüchtigkeit

Um die umfangreichen Anforderungen an Bodenbeläge auf Laubengängen zu erfüllen, eignen sich Abdichtungs- und Beschichtungssysteme auf Basis von PMMA. Entscheidender Vorteil von Flüssigkunststofflösungen ist die homogene Integration von Details. Durch die vollflächige Haftung auf dem Untergrund bindet das Material komplizierte Stellen wie Anschlüsse, Geländerstützen oder Wasserabläufe nahtlos in die Abdichtung ein. Dank der geringen Aufbauhöhe können mit Spezialharzen schwellenlose Übergänge bei Bestandsbauten hergestellt werden. In der Regel ist ein Abriss des vorhandenen Belags nicht erforderlich, da Flüssigkunststoffe auf zahlreichen herkömmlichen Untergründen haften und nur ein geringes Flächengewicht aufweisen. Die kurzen Aushärtungszeiten der Systemkomponenten ermöglichen ebenfalls einen schnellen Baufortschritt. Dadurch lassen sich Kosten sparen und Sperrzeiten für die Zuwege minimieren. Professionell verarbeitet, halten die Spezialharze Witterungseinflüssen sowie mechanischen und chemischen Belastungen dauerhaft stand.

Verschiedene Einstreuvarianten sorgen für die Rutschsicherheit der Nutzer von Laubengängen: Flüssigkunststoff-Oberflächen erfüllen mit Quarzsand oder speziellen Körnungen die Kriterien bis zur Rutschhemmklasse R 12. Erhöhte Sicherheit im Brandfall entsteht durch den Einsatz von flammhemmenden Abdichtungssystemen. Durch spezielle Additive sind beispielsweise die Abdichtung Triflex BTS-P (S1) und die Beschichtung Triflex BFS (S1) schwer entflammbar. Das Brandverhalten beider Systeme ist u. a. in der Klasse B1 nach DIN 4102 eingestuft.

Auch für die energetische Sanierung haben Flüssigkunststoffexperten spezielle Lösungen entwickelt. Wärmedämmsysteme wie Triflex BIS verhindern Wärmebrücken und verbessern somit die Energiebilanz von Häusern. Bei durchfeuchteten Untergründen kommen Entkopplungssysteme wie Triflex ProDrain zum Einsatz. In Kombination mit einem Abdichtungssystem sorgt dieses für eine optimale Entlüftung des Bodens.

Hersteller von hochwertigen Abdichtungs- und Beschichtungssystemen schulen Verarbeiter in der Anwendung ihrer Produkte. Zudem beraten Anwendungstechniker bei der Planung und vor Ort auf der Baustelle, um für spezifische Projekte die optimale Lösung zu finden.

Viele Möglichkeiten für attraktive Böden

Mit Flüssigkunststoff meistern Fachhandwerker nicht nur besondere technische Herausforderungen. Darüber hinaus können sie Laubengänge auch individuell gestalten. Beispielsweise verleihen Micro Chips neben der Rutschfestigkeit eine aufgelockerte Struktur. Zudem setzen einzelne Motive, Bordüren und großflächige Designs in verschiedenen Farben den Außenraum in Szene: Ornamente, Piktogramme oder klassische Fliesenmuster sind möglich. Mischungen aus natürlichem Marmorkies und Polyurea-Harz dienen als Drainage und vermitteln gleichzeitig mediterranes Flair.

Mehrwert für Eigentümer und Nutzer

Zertifizierte, flüssige Abdichtungen und Beschichtungen lassen sich vielseitig einsetzen und erfüllen dabei die zahlreichen, verschiedenen normativen Anforderungen. Dadurch erhöhen sie die Planungs- und Verarbeitungssicherheit. Dauerhaft funktionsfähig, stellen mit Flüssigkunststoff sanierte Laubengänge für Eigentümer und Nutzer einen erheblichen Mehrwert in Sachen Sicherheit und Komfort dar.

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