Pressefächer Hagemeister

Asymmetrisches Puzzle
Münchner Neubau mit besonderer Reliefstickerei

Nottuln, 07.01.2019. Bayerns Landeshauptstadt hat ein neues vitales Quartier. Das Schwabinger Tor, an der berühmten Leopoldstraße im Stadtteil Schwabing gelegen, besteht insgesamt aus neun Baukörpern. Zwischen diesen finden sich einladende öffentliche Plätze und abwechs¬lungs¬reiche Grün¬flächen. Diverse Geschäfte, Restaurants wie auch ein Wochenmarkt versorgen die Bewohner mit Alltäglichem und Besonderem. 50 moderne Büros und 200 individuelle Wohnungen füllen das Quartier mit Leben. Ein besonderes Highlight ist das Wohn- und Bürogebäude „S40“, welches vom örtlichen Büro Hild und K Architekten entworfen wurde. Die Fassade besteht aus klinkerverkleideten, asymmetrischen Betonfertigteilen mit der eigens dafür kreierten Hagemeister-Objektsortierung „Leopoldstraße“.

Das Viertel Schwabing in der bayrischen Landeshauptstadt München steht seit ¬jeher für einen aufge¬schlos¬senen Lebensstil. Geprägt von Kunst und Kultur sowie von einem ¬internationalen Publikum greift das Schwa¬binger Tor auf dem ehemals durch das Groß- und Einzelhandelsunternehmen Metro genutzten Gelände diese lebendige und welt¬offene Atmosphäre auf.

Gemischte Nutzung

Das städtebauliche Konzept sah vor, Gewerbe, Büronutzung und Wohnungen jeweils unter einem Dach unterzubringen. Hild und K Architekten wollten eine einheitliche Hülle für das „S40“, die gleichzeitig aber die unterschiedlichen Nutzungen nicht verstecken sollte. „Gelungen ist dies durch die Entwicklung eines asymmetrisch kreuzförmigen Fertigteils mit Klinkerriemchen“, erläutert der verantwortliche Büropartner Matthias Haber.

Im Erdgeschoss, in dem ein Foyer sowie Gastronomie und Gewerbe angesiedelt sind, dominieren große Glasflächen die Fassade. Zwischen ihnen gibt es Stützen aus Beton, welche die Fertigteile der darüber liegenden Ebene tragen. Im ersten, zweiten und dritten Obergeschoss, in denen sich Büroflächen befinden, ist die Gebäudehülle in einem entsprechenden Raster gestaltet ¬– je vier kreuzförmige Fertigteile umschließen ein Fensterelement. Ab dem vierten Stockwerk lässt sich die dahinterliegende Wohnnutzung erkennen. Loggien und ein höherer Fensteranteil erzeugen hier einen aufgelockerten Rhythmus. „Die markante Fassade ist nicht nur ein hübscher Hingucker, sondern soll zur Identitätsbildung des neu errichteten Quartiers beitragen“, weist Matthias Haber auf die Bedeutung der Gebäudehülle hin.

Ornamentale Fugen

Als Besonderheit treten einzelne Steine wie eine Art Reliefstickerei aus der Fassadenebene hervor. Das sternförmige Muster, in dem die Klinker angeordnet sind, verdeutlicht ihre nicht tragende Funktion. „Die Klinker-Puzzlestücke des Neubaus interpretieren die Backsteinarchitektur der historischen Gebäude der Umgebung spannungsreich“, sagt Matthias Haber. Die Stahlbetonfertigteile der vorgehängten, hinterlüfteten Fassade mit eingelegten Klinkerriemchen sind durch Passstücke aus hellem Beton verbunden. Im Bereich der horizontalen Stöße lassen sich diese als kleine Kapitelle auffassen. In vertikaler Richtung werden sie als Mauerblenden zwischen den Fenstern fortgeführt.

Um ein stimmiges Gesamtbild zu schaffen, sind die Fensterbrüstungen und -bretter sowie die Verkleidung der Stützen im Erdgeschoss in Beton gleicher Färbung ausgeführt worden. „Arbeitet man im Fassadenbereich mit Fertigteilen, stellt sich das ästhetische Problem der konstruktiv unvermeidbaren Fugen. Wir sind der Herausforderung offensiv begegnet, indem wir diese zu einer Art Ornament überhöht haben“, erklärt der Architekt. Basierend auf der bestehenden, erdgrauen Hagemeister-Sortierung „Kanada“ wurde mittels Mineralien der grünliche Anteil der Sortierung herausgearbeitet und die Objektsortierung „Leopoldstraße“ im Römerformat geschaffen. „In Bezug auf Gebäudefassaden ist Klinker ein vertrautes Material. Dieser erzielt auch in der ungewöhnlichen Verwendung in diesem Projekt eine beiläufig gewohnte Atmosphäre“, erläutert Matthias Haber.

Ein Vorsprung in der Westfassade formuliert einen Kopfbau, der gemeinsam mit den benachbarten Gebäuden einen kleinen Platz mit Spielflächen einfasst. Die Gebäude im Quartier sind bewusst zueinander versetzt angeordnet, wodurch ein urbanes Gefüge von Plätzen und Gassen entstanden ist.

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