Solarpark-Debüt von Iberdrola in Deutschland
Ormazabal liefert zentrale 33-kV-Technik für den Netzanschluss
Krefeld, 10.09.2025. Iberdrola Deutschland GmbH hat Ormazabal mit der Lieferung der Mittelspannungslösung für sein erstes deutsches Solarparkprojekt beauftragt. Die Lösung ermöglicht die Einspeisung der erzeugten grünen Energie in das öffentliche Stromnetz. Im Mai 2025 wurde der Solarpark Boldekow in Mecklenburg-Vorpommern in Betrieb genommen und wird nun jährlich mehr als 53 Gigawattstunden umweltfreundlichen Strom erzeugen.
In der Umspannstation von Iberdrola in Boldekow verbindet ein Leistungstransformator das 110-kV-Hochspannungsnetz mit dem mittelspannungsseitigen Teil des Energieverteilungssystems. Ormazabal lieferte die komplette Sammelstation mit fünf Mittelspannungsfeldern vom Typ cpg.0, die das Herzstück der Umspannwerksinfrastruktur bilden. Die Schaltanlage ist für eine Betriebsspannung von 33 kV und einen Nennstrom von 1250 A ausgelegt. Als Verbindung zwischen dem Leistungstransformator und dem Solarpark umfasst die cpg.0 ein Feld für die Einspeisung des Trafos, ein Feld für den Versorgungstransformator und drei Abgangsfelder für den Solarpark.
Gemeinsam in die Zukunft
Mit dem Projekt setzt Iberdrola seine Expansion auf dem deutschen Markt für erneuerbare Energien fort und baut seine langjährige Partnerschaft mit Ormazabal weiter aus. Beide Unternehmen bringen jahrzehntelange Expertise in der Entwicklung und Umsetzung öffentlicher Stromverteilungsinfrastrukturen sowie bei Netzanschlussprojekten für erneuerbare Energien mit. Ihre gebündelte Erfahrung macht sie zu starken Partnern für die Energiewende. Weltweit wurden unter anderem Projekte wie Ciudad Rodrigo und Pizarro (Spanien), Santiago, La Ventosa und La Venta (Mexiko), Pyrgari (Griechenland) und Tâmega (Portugal) gemeinsam umgesetzt. Dabei wurden immer Lösungen entwickelt, die an die individuellen technischen Anforderungen der jeweiligen Länder angepasst sind.
Der Solarpark Boldekow in Deutschland ist mit über 80.000 Solarmodulen ausgestattet und hat eine Gesamtleistung von 56 MWp. Für seine Umspannstation benötigte Iberdrola eine komplette Sammelstation mit kurzer Lieferzeit. Trotz der aktuell schwierigen Verfügbarkeit von Stationen am Markt konnte Ormazabal diese Anforderung mit einer Gritec-Station erfüllen, die mit einer Schaltanlage für die Primärverteilung und modernster Kommunikationstechnik von Ormazabal ausgestattet ist.
Überwachung aus der Ferne
Da die Anlage von Iberdrolas CORE-Kontrollzentrum aus Spanien überwacht und ferngesteuert wird, integrierte Ormazabal die Kommunikationstechnik gemäß dem IEC 61850-Protokoll in die SCADA-Infrastruktur des Kunden. Das System umfasst das Ormazabal eigene Schutzgerät ekor.rpa 200 mit Steuerungs- und Messfunktionen sowie einen Switch.
Für die Integration der Kommunikationstechnik waren neben dem deutschen Solutionsteam auch Fachleute von Ormazabal in Spanien eingebunden. Dazu Thomas Höfkens, Solutions Manager bei Ormazabal Deutschland: „Ich bin stolz auf unser breit aufgestelltes, internationales Team. Das Projekt selbst befindet sich hier in Deutschland und kann vor Ort – aber auch problemlos aus der Ferne aus dem spanischen Kontrollzentrum gesteuert werden. Das spart für das O&M Team des Kunden Reise- und Servicekosten.“
Vorgaben und Anforderungen
Neben der Einhaltung der lokalen technischen Anschlussbedingungen (TAB) musste die Station die Vorgaben von Iberdrola erfüllen, darunter umfassende Dokumentations- und Genehmigungsverfahren über die eigene Projektmanagement-Plattform des Energieunternehmens. Dank der langjährigen Kooperation waren die Projekteure von Ormazabal bereits bestens mit diesen Prozessen vertraut, was eine reibungslose Integration ermöglichte.
Um einen zuverlässigen und effizienten Projektablauf sicherzustellen, unterstützte Ormazabal Iberdrola während der gesamten Planungs-, Implementierungs-, Montage- und Testphase. „Die Zusammenarbeit mit dem Projektteam von Iberdrola war sehr partnerschaftlich“, sagt Thomas Höfkens. „Es ist wichtig, dass der Kunde eine feste Ansprechperson hat, die während des gesamten Projekts unterstützt. In diesem Fall gehörten dazu beispielsweise wöchentliche Statusbesprechungen, um den Prozess von Anfang bis Ende zu begleiten.“
Als Bestandteil der Umspannstation von Iberdrola war es auch nötig, dass die Sammelstation spezielle lokale Anforderungen für die Baugenehmigung erfüllt, darunter Brandschutz und statische Berechnungen. Das Solutionsteam von Ormazabal konfigurierte die Station entsprechend dem Brandschutzkonzept von Iberdrola und stellte die Einhaltung aller Konstruktions- und Genehmigungsprozesse sicher, einschließlich der statischen Berechnung für das Gebäude.
Sebastian Böttcher, Leiter Netze und Netzanschlüsse bei Iberdrola Deutschland, kommentiert: „Es ist mir eine große Freude, gemeinsam mit einem starken Partner, der unsere Zielsetzung teilt, einen Beitrag zur europäischen Energieunabhängigkeit und insbesondere zur deutschen Energiewende im Herzen Europas zu leisten. Die Synergien zweier Unternehmen, die fest in Spanien und Deutschland verwurzelt sind, konnten dabei vollumfänglich genutzt werden. Meinen herzlichen Glückwunsch – und enhorabuena (Gratulation auf Spanisch) – an die internationalen Teams von Iberdrola und Ormazabal.“
Im Rahmen eines langfristigen Direktstromliefervertrags mit Vodafone wird der Solarpark Boldekow 100 Prozent seiner grünen Energie an Vodafone liefern – genug, um rund 3.000 Mobilfunkmasten mit Strom zu versorgen und jährlich 20.000 Tonnen CO₂-Emissionen zu vermeiden.
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