Digitalisierte Verwaltung gemeinsam gelöst
Gelungene Abschlussveranstaltung des Projekts „Serviceportal Emscher-Lippe“

Herten, 20.05.2022. Mit dem Ziel, ihren Bürgerinnen und Bürgern sowie den Unternehmen der Region umfassende digitale Verwaltungsdienstleistungen zur Verfügung zu stellen, erarbeitete das Gemeinschaftsprojekt im Städte- und Kreisverbund seit 2018 wesentliche Lösungen mit Modellcharakter. Eine von den Projektpartnern durchgeführte Abschlussveranstaltung bot nun Gelegenheit, um Fazit zu ziehen, nach vorne zu blicken und die Potenziale für die Zukunft zu erörtern.

Vier Jahre lang verfolgten die Städte Gelsenkirchen und Bottrop sowie der Kreis Recklinghausen mit seinen zehn kreisangehörigen Städten das Vorhaben, vielseitige E-Government-Angebote für alle zentral an einem Ort verfügbar zu machen und somit die städtische Verwaltung in den digitalen Raum zu überführen. Die intensive Arbeit aller Beteiligten an dem mit bislang rund vier Millionen Euro des Landes Nordrhein-Westfalen geförderten Digitalisierungsprojekts hat sich ausgezahlt: Ein leistungsstarkes Verbundportal bildet das Dach lokaler Services, Anträge und Informationen, die stets nur wenige Klicks entfernt sind.

Namhaft besetztes Abschlussprogramm

Das erfolgreiche Projektende gab den Anlass zu einer Abschlussveranstaltung am 19. Mai, organisiert von dem GKD Recklinghausen sowie der WiN Emscher-Lippe GmbH als federführende und koordinierende Institutionen. Sie blickten gemeinsam mit Expertinnen und Experten, Gästen sowie der geladenen Presse auf das Erreichte zurück und diskutierten zukünftige Herausforderungen beim Ausbau einer digitalisierten Verwaltung.

Nach einem Grußwort durch den Verbandsvorsteher der GKD Recklinghausen und Bürgermeister der Stadt Castrop-Rauxel Rajko Kravanja präsentierten Sören Kuhn, Geschäftsführer der GKD Recklinghausen, und weitere beteiligte Akteure die Ergebnisse des mehrjährigen Projekts. Die Zahlen sprechen für sich: Insgesamt mehr als 1.300 Services – von der Übertragung von Zählerstandsmeldungen bis hin zum Antrag eines Wohnberechtigungsscheins – wurden in den 13 lokalen Serviceportalen bis dato etabliert. Sie werden auch schon fleißig genutzt: Seit Go-Live im November 2020 wurden über 16.300 Benutzerkonten angelegt und 31.500 Online-Anträge gestellt.

Der Auftakt bildete den Rahmen für den Impulsvortrag von Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Er betonte die Bedeutung des geförderten Digitalisierungsprojekts: „In der Region Emscher-Lippe wird das digitale Bürgeramt Realität. Das Serviceportal Emscher-Lippe bietet einen zentralen Online-Zugang zu zahlreichen kommunalen Verwaltungsleistungen. Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen können so unkompliziert und bequem Services nutzen, Anträge stellen und Informationen abrufen. Als Leitprojekt für Nordrhein-Westfalen ist das Serviceportal Emscher-Lippe ein wichtiger Beitrag auf dem Weg in die digitale Verwaltung der Zukunft.“

Raum für Ausblick und Einordnung

Die folgenden Vorträge standen ganz im Zeichen der Digitalisierung, ihrer Chancen, bestehender Barrieren sowie vielseitiger Ansätze rund um Innovationsthemen in Bezug auf Arbeit und Verwaltung. So gab der Experte für Künstliche Intelligenz Christian Rupp Einblicke in die Potenziale digitalisierter Prozesse am Beispiel Österreichs. Michaela Evans, Direktorin des Forschungsschwerpunktes „Arbeit und Wandel“ des Instituts Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen, erörterte gemeinsam mit der Personalratsvorsitzenden der Kreisverwaltung Recklinghausen Martina Pestke die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Beschäftigten in den öffentlichen Verwaltungen. Dabei standen vor allem die frühzeitige Einbindung der Belegschaft sowie das Spannungsfeld zwischen Fortschritt und Hindernis aufgrund digitaler Prozesse im Fokus. Abschließend stellte Dr. Carolin Straßmann von der Hochschule Ruhr West das Projekt RuhrBots vor, welches sie als Projektleiterin begleitet. Sie erörterte mögliche Einsatzgebiete sozialer Roboter als bürgernahe Dienstleistung und wie diese eine breite Akzeptanz im öffentlichen Raum erfahren kann.

Die Projektförderung für das „Serviceportal Emscher Lippe“ endet zwar am 30. Juni 2022, aber auch zukünftig wollen die beteiligten Rechenzentren, Städte und der Kreis Recklinghausen gemeinsam in der Region die Digitalisierung vorantreiben.
Weitere Informationen zum „Serviceportal Emscher-Lippe“: https://serviceportal.emscher-lippe.de/

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