Ormazabal macht e-mobil
Pilotprojekt mit enercity bringt Hannovers erste Ultra-Schnellladesäule ans Netz

Krefeld, 14. August 2020. Stellen Sie sich vor, Ihr Auto tankt, während Sie einen Cappuccino genießen oder gemütlich mit Freunden essen – in Hannover ist das an der A2 nun möglich. Denn der kommunale Energiedienstleister enercity hat das Ziel, Vorreiter bei der E-Mobilität zu werden und möglichst viele Ladepunkte für strombetriebene Fahrzeuge zu errichten. Jüngstes Highlight hierzu: die erste Ultra-Schnellladesäule Hannovers auf dem Parkplatz eines Gastronomiebetriebes in Autobahnnähe. Für die Realisierung des Netzanschlusses hat enercity mit Ormazabal kooperiert. Der Krefelder Experte für Energieverteilung lieferte die Betonstation inklusive Mittelspannungsschaltanlage und Transformator, koordinierte das Projekt und stellte sicher, dass die Technik geprüft ist und den Anforderungen des Netzes entspricht. Um den hohen Leistungen der Ladesäulen gerecht zu werden, wurde der Trafo eigens in Sonderanfertigung für den Kunden produziert.

Der Energiedienstleister enercity bietet im Zuge seiner großen E-Mobilitätsoffensive Firmen in Hannover und Umgebung an, auf ihren Parkplätzen Ladesäulen für E-Autos zu errichten. Restaurants zum Beispiel profitieren davon, dass die Fahrer während des Ladevorgangs dort einkehren können. Nun gingen auf dem Gelände eines verkehrsgünstig nahe der A2 und der B6 gelegenen Gastronomiebetriebes insgesamt zehn Ladepunkte in Betrieb, darunter drei Ladesäulen mit sechs AC-Ladepunkten mit bis zu 22 kW Ladeleistung sowie vier DC-Schnellladesäulen mit bis zu 350 kW Ladeleistung. Hier können Fahrer ihr E-Auto in nur wenigen Minuten aufladen. Weil bislang kein Netzanschluss vorhanden war, wandte sich enercity an Ormazabal. Die Firma ist seit vielen Jahren bereits Hauptlieferant der enercity-Netzgesellschaft für Mittelspannungsschaltanlagen und mittlerweile auch Lösungsanbieter im Bereich E-Mobilität.

Besonders hohe Leistung verlangt nach ausgefeilter Lösung

Bei Projektstart erarbeitete Ormazabal ein Konzept für die spezielle Anwendung und entwarf das Gebäude für die Schaltstation. Eine Besonderheit stellte der dort benötigte Transformator dar, der aufgrund der hohen Ladeleistung entsprechend ausgelegt werden musste. „Wir konnten hier auf die Expertise unseres Mutterkonzerns zurückgreifen und haben einen auf das Projekt individuell zugeschnittenen E-Mobility-Trafo mit 800 kVA in Sonderanfertigung produziert“, sagt Ormazabal Vertriebsmitarbeiter Michael Hiersemann. Für die Mittelspannungsverteilung wurde in der Station eine Blockschaltanlage des Typs ga630 verbaut. „Aufgrund der sehr kompakten Bauform der Anlage konnte das Gebäude entsprechend klein dimensioniert werden“, ergänzt Michael Hiersemann. Die Betonstation misst gerade einmal 2,4 mal 2,6 Meter. Die Niederspannungsverteilung eines Fremdzulieferers wurde ebenfalls bereits im Werk integriert. So konnte die Station Ende November 2019, drei Monate nach Auftragserteilung, angeliefert werden. Nach Aufstellung der Ladesäulen und erfolgreicher Inbetriebnahme können seit Januar dieses Jahres E-Autofahrer ihre Vehikel betanken, zunächst an den AC-Ladepunkten und seit März auch im Probebetrieb an den DC-Schnellladern.

Eine Bestellung, eine Lieferung

Dass Ormazabal die Station als Komplettlösung bereitstellte, war unter anderem aufgrund der knappen Terminierung von Vorteil für den Energiedienstleister. „Für enercity gab es einen konkreten Ansprechpartner bei uns im Haus, der das gesamte Projekt im Blick hat. Der Kunde musste so nicht unterschiedliche Liefertermine und Zulieferer koordinieren, sondern bekam alles komplett anschlussfertig geliefert“, so Michael Hiersemann. Ormazabal stellte dabei sicher, dass Schaltanlage und Stationsgebäude gemäß EN 62271-202 geprüft sind. „Wir schätzen die Zuverlässigkeit, Schnelligkeit und Flexibilität von Ormazabal sehr, etwa wie die speziellen Anforderungen des Projekts gelöst wurden. Dies betrifft insbesondere die technische Ausrüstung der Netzstation, aber auch gestalterische Aspekte, die unserem Projektpartner Finca Bar Celona wichtig waren”, sagt Jan Trense, Bereichsleiter Dienstleistungen bei enercity. Michel Hiersemann schließt: „Wir schätzen die kurzen Entscheidungswege und den direkten Kontakt mit enercity. Die bereits bestehende Vertrauensbasis macht die langjährige und enge Kooperation sehr angenehm.“

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