Pressefächer Hagemeister

StadtBauSteine
Klinkerseminar von Hagemeister zum Städtebau

Nottuln, 25.03.2019. Die Thematik Städtebau ist aktueller denn je. Immer mehr Menschen drängen in die Stadt, die Wohnungsnot ist gerade in Ballungsgebieten groß. So gewinnt die Nachverdichtung in Großstädten immer weiter an Bedeutung. Mit der Neuplanung von ganzen Vierteln wird dem stark steigenden Wohnraumbedarf zugearbeitet. Grund genug das Thema Stadtentwicklung auf die Agenda des diesjährigen Klinker-Fachseminars von Hagemeister zu setzen. Unter dem Motto „StadtBauSteine“ haben sich vier Referenten aus der nationalen und internationalen Architekturszene dem Thema Stadtentwicklung gewidmet.

„Architektur ohne übergeordneten Kontext von Stadt und Landschaft bleibt ein autistisches Artefakt.“ – diesem Gedanken des Architekten Volkwin Marg folgte das Nottulner Klinkerwerk in der 16. Auflage der Klinker-Fachseminare. Mit etwa 500 teilnehmenden Architekten und Stadtplanern wurde das Thema Städtebau und die damit verbundenen aktuellen Herausforderungen – im Speziellen mit Bezug zum Baustoff Klinker – intensiv diskutiert.

Klinker – der nachhaltige Baustoff

Das Feedback der vergangenen Jahre zeigte das vermehrte Interesse der Teilnehmer an technischen Themen. Diesem Wunsch folgte Hagemeister. In seinem Vortrag „Technik Update – Klinkerkonstruktionen“ ging Dr. Dieter Figge, Sachverständiger und Technischer Geschäftsführer des Ziegel-Zentrums Nordwest e.V. aus Köln wichtigen technischen Fragen nach: Wie werden Klinker fachgerecht verbaut? Welche Normen sind dabei zu beachten? In seiner Präsentation hob der Referent vor allem die Konstruktion mit der zweischaligen Wand und auch die Verwendung von Klinkerfertigteilen hervor, die im städtebaulichen Kontext immer größere Bedeutung bekommt. Das Bauen mit Fertigteilen ist flexibel und materialsparend. Dies bietet gerade in Zeiten, in denen massiv nachverdichtet wird, Vorteile für Planer in puncto Wirtschaftlichkeit und Zeitaufwand. Das Arbeiten mit Klinkerfertigteilen eröffnet zudem kreativen Gestaltungsspielraum. Komplizierte Fensterbrüstungen, Verblendstürze oder Bögen werden konstruktiv realisierbar.

Neue Entwurfskonzepte für die Stadt der Zukunft

Klimaschutz ist ein Thema, dass im städtebaulichen Kontext jetzt und in Zukunft einen wichtigen Faktor darstellen wird. Wenn immer mehr Menschen in die Städte drängen, muss die Stadtplanung Räume schaffen, ohne die Natur dabei zu vernachlässigen. Eine Tatsache, auf die Prof. Joachim Schultz-Granberg in seinem Vortrag „Wandel“ einging. „Wenn man eine Stadt baut, muss man den Faktor Mensch mit einbeziehen und einen nachhaltigen Umgang mit den naturgegebenen Ressourcen fördern“, weiß der Leiter des Departments Städtebau der Münster School of Architecture und Geschäftsführer des Büros Studio Schultz-Granberg in Berlin. Dank seiner Langlebigkeit spielt der nachhaltige Baustoff Klinker bei der Materialwahl eine wichtige Rolle. In seinem Vortrag stellte er zudem neue Denkmodelle für die Stadt der Zukunft vor, wie etwa schwimmende Städte. Auch die Mobilität wird sich sehr stark verändern. „Wir werden uns multimodularer bewegen“, meint Schultz-Granberg. Innovative Wohnmodelle mit individuellen Konzepten und partizipierenden Bürgern werden neue Entwurfsaufgaben bei Architekten und Bauherren erfordern.

Die Stadt in der Stadt

Dass es wichtig ist, Menschen in den Mittelpunkt einer Stadtentwicklung zu stellen, betont auch Jan-Willem Baijense, assoziierter Partner des Amsterdamer Büros de Architekten Cie.: „Man darf nicht die menschliche Dimension vergessen, man muss eine Stadt für Fußgänger entwerfen und nicht für Leute, die mit dem Auto vorbeifahren.“ Er stellte das städtebauliche Highlight Vander Park in Moskau vor, ein 145.000 m² großes Quartier, in dem ca. 15.000 Menschen leben werden. Von einem sechs Meter hohen Sockel erheben sich acht hohe Türme, die in Farbe und Struktur in Kontrast zueinanderstehen. Dadurch ergibt sich das Bild einer vertikalen Stadt. Die Türme setzen sich aus einzelnen versetzt angeordneten Blöcken zusammen, wodurch auf den Etagen offene Terrassen entstehen. „Die Herausforderung eine „Stadt in der Stadt“ zu bauen ist es die Kontrolle über alle Parameter zu behalten, sodass man es auf eine Weise einfach halten muss, aber es muss nicht wie ein einfaches Projekt aussehen.“ Für die Fassadengestaltung kamen sechs verschiedene Hagemeister-Sortierungen zum Einsatz.

Neues Gesicht für Industriedenkmäler

Wie Industriedenkmälern ein neues Nutzungskonzept gegeben werden kann, ohne das architektonische Erbe zu vernachlässigen, erzählte der vierte Referent des Seminars, Architekt und Diplom-Ingenieur Heinrich Böll vom gleichnamigen Büro aus Essen. Vor dem Hintergrund des Strukturwandels im Ruhrgebiet werden immer mehr Industriebrachen umgenutzt, so auch die Zeche Zollverein in Essen. „Es ist wichtig, vorab die Gebäude dahingehend zu untersuchen, ob diese zukunftsfähig gemacht werden können, weil Sie ein wichtiger Baustein innerhalb einer Stadt und einer Gesellschaft darstellen“, erklärt Böll. Auch hier spielt das Thema Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. „Der Ziegel hat (in der Produktion) einen hohen Energiebedarf. Wenn wir die Gebäude abreißen und wiederaufbauen, vernichten wir jede Menge Ressourcen. Daher ist es besser, die Gebäude zu erhalten.“ Viele ehemalige Industriebrachen bekommen neue Funktionen und werden für die Städte und Bürger wichtige Identifikationspunkte.

Das Hagemeister Klinker-Fachseminar 2019

Das Klinker-Fachseminar jährte sich 2019 bereits zum 16. Mal. Das von den Architektenkammern NRW, Hessen, Bremen und Berlin sowie der Ingenieurkammer Bau NRW anerkannte Fortbildungsseminar lockt Architekten aus ganz Deutschland ins Hagemeister-Ausstellungszentrum nach Nottuln. Vier Referenten aus der nationalen und internationalen Architekturszene beleuchten dort jährlich verschiedenste Aspekte der Architektur und des Bauens mit Klinker. “Das Thema Stadtentwicklung ist ein aktuelles, weil die Städte immer mehr Zuzug erfahren. Es interessiert uns als Ziegler und Hersteller von Baustoffen besonders, was wir in Zukunft zur Stadtentwicklung beitragen können”, erläutert Geschäftsführerin Dr. Christina Hagemeister die Relevanz des Themas und ergänzt: „Wir freuen uns über vielen positiven Zuspruch. Es ist schön, dass viele Besucher über die Jahre hinweg regelmäßig zum Klinker-Fachseminar wiederkehren.”

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