Zentrum Oerlikon

Gründerzeit trifft Moderne
Neues Wohn- und Geschäftshaus im Zentrum Zürich-
Oerlikon integriert sich in historisches Umfeld

Nottuln / Zürich, 26. August 2016. Das neue Wohn- und Geschäftszentrum im Herzen des historisch geprägten Stadtteils Oerlikon in Zürich bringt Alt und Neu harmonisch in Einklang. Die gesamte Überbauung im Dreieck Quer-, Edison- und Franklinstraße wurde in einem umfangreichen Renovierungs- und Neubauprozess ganzheitlich betrachtet. Anhand eines detaillierten, privaten Gestaltungsplans hat das Architekturbüro MoserCAD die Planung für die großmaßstäbliche, städtebauliche Einheit realisiert. Zwei denkmalgeschützte Gebäude aus der Gründerzeit blieben erhalten. Aus deren Strukturen leitete man für die Neubauten des Quartiers den Gestaltungsplan mit Angaben über Volumina, Gebäudehöhen und -tiefen sowie Fassadenvorgaben ab. In Anlehnung an den backsteingeprägten Bestand, gestalteten die Architekten auch die neuen Gebäudeteile mit hellem Klinker. Riemchen der Sortierung „Kopenhagen“ aus dem Nottulner Klinkerwerk Hagemeister verleihen dem Ensemble eine elegante, zurückhaltende Anmutung. So stellt sich der Neubau nicht in den Vordergrund, sondern gliedert sich ruhig in den traditionellen Kern ein.

In unmittelbarer Nachbarschaft zum belebten Oerliker Marktplatz sind mit dem Projekt „Zentrum Oerlikon“ in bester Lage neue Mischnutzungen entstanden: 2000 m2 Gewerbeflächen, Büroräume sowie 80 moderne Wohneinheiten in einem Mix aus 1,5- bis 5,5-Zimmer-Wohnungen. Die Kombination aus traditionsreichem Bestand und modernem Neubau auf der dreieckigen Zone zwischen Quer-, Edison- und Franklinstraße schafft eine neue städtebauliche Identität und erhält mit der Übernahme bestehender Strukturen den traditionellen Charakter des Quartiers. Die drei neuen Gebäudeteile präsentieren sich als 6-geschossige Baukörper in einer geschlossenen Blockrandbebauung. In ihrer Gliederung und Höhe nehmen sie Bezug auf die angrenzenden Altbauten mit steilen Mansarddächern. Großzügige Fensterflächen unterbrechen die strukturierte Klinkerfassade.

Elegante Zurückhaltung

Die Materialität des Bestandes greifen die Architekten mit Hagemeister Klinkerriemchen der Sortierung „Kopenhagen“ auf. Insgesamt ergibt sich daraus ein ruhiges, freundliches Fassadenbild. „Mit dem helleren Stein, konnten wir dem Bau eine gewisse Zurückhaltung verleihen“, erklärt Architekt Stefan Moser die Wahl der Farbigkeit. Die Steine changieren zwischen hellen Gelb- und Beigetönen. Kräftige Kohlebrandaufschmauchungen setzen lebendige Akzente. Die Verarbeitung im wilden Verband belebt die Gebäudehülle zusätzlich.

Zonierung und Plastizität

Mit der Verwendung unterschiedlicher Fugenfarben gelingt den Architekten eine optische Gliederung der Flächen. „Die Fugenfarbe wird von unten nach oben immer heller. Damit wollten wir die Wirkung der Geschossigkeit betonen“, beschreibt Stefan Moser. Im Bereich des Sockelgeschosses erhält der Klinkerverband eine dunkelgraue Fugenfarbe. Die darüber liegenden drei Etagen werden mit einem helleren Grauton zusammengefasst. Die oberen zwei Geschosse, simulieren – in Analogie zu dem Bestand – ein Dachgeschoss und sind mit einer beinahe weißen Fugenfarbe versehen. Um zusätzlich Plastizität in der Gebäudehülle zu erreichen, wurden einzelne Fassadenbereiche um ca. 20 mm zurückversetzt.

Harmonisches Zusammenspiel

Auch mit Erkern, Balkonen, Loggien und stählernen Geländern greifen die Architekten die Gestaltung der traditionellen Nachbarbebauungen auf und setzen sie in zeitgemäßer Form in den neuen Gebäudeteilen um. „Der Neubau im Zentrum Oerlikon tritt nicht dominant auf, sondern fügt sich nahtlos in die Umgebung ein“, beschreibt Architekt Stefan Moser. Mit der Gesamtüberbauung „Zentrum Oerlikon haben die Planer ein zusammengehöriges Ensemble entwickelt, das den Altbau respektiert und gleichzeitig ein modernes Viertel zum Wohnen und Arbeiten darstellt.

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Projektdaten
Architektur/Entwurf: MoserCAD GmbH
Auftraggeber: Freetax AG
Klinker: Riemchen „Kopenhagen“ NF (220 x 115 x 52 mm)
Verklinkerte Fläche: ca. 2.200 qm

„Klinker ist ein ausgesprochen beständiges Material mit einer besonders natürlichen Schönheit. Mit den Klinkerriemchen konnten wir die Neubauten optimal an die traditionellen Bestandgebäude anpassen.“ Architekt Stefan Moser, Inhaber MoserCAD GmbH