Wenn das Flachdach eine neue Funktion erhält
Flüssigkunststoff-Lösungen erfüllen Sanierungsanforderungen an die Abdichtung

Minden, 10. Juli 2020. Urban Gardening oder Rooftop Bars – Flachdächer werden immer öfter in besondere Lebensräume umfunktioniert. Weniger exklusiv, aber ebenso anspruchsvoll hinsichtlich baulicher Veränderungen, sind beispielsweise begrünte Dächer, private Dachterrassen oder die Installation von Photovoltaik-Anlagen. Bei allen Nutzungsänderungen von Flachdächern bestehen komplexe Sanierungsanforderungen an die Abdichtung: eine vollständige Haftung auf dem Untergrund, Beständigkeit auch bei mechanischen und witterungsbedingten Einflüssen sowie die sichere Einbindung aller Anschlüsse und Durchdringungen. Die verschiedenen Ansprüche erfüllen Abdichtungen auf Polymethylmethacrylat-Basis (PMMA). Der Flüssigkunststoff lässt sich schnell und einfach verarbeiten und integriert selbst komplizierte Details nahtlos in die Abdichtungsfläche. Dank seiner Widerstandsfähigkeit sorgt das Material für langlebigen Schutz vor eindringender Feuchtigkeit.

Im Zuge von Sanierungen erhalten Flachdächer von Wohn- oder Industriegebäuden häufig einen neuen Verwendungszweck. Nicht genutzte Dächer, die nur zur Wartung, Instandhaltung oder Pflege betreten werden, ermöglichen den Aufbau von Solarmodulen, Haustechnik oder Rauch- und Wärmeabzugsanlagen. Ebenso lassen sich Lichtkuppeln verbauen. Begrünte Flächen tragen als Ausgleich im Städtebau zu einem verbesserten Klima bei und wirken dem Aufheizen des Gebäudes entgegen. Für eine üppige Bepflanzung oder für den Umbau als Terrasse mit Weitblick eignen sich bereits für die Nutzung ausgelegte Dächer. Ihre Konstruktion ist eher auf die zusätzlichen Belastungen und Einflüsse abgestimmt als zuvor ungenutzte Flächen.

Entscheidende Faktoren berücksichtigen

Die Umnutzung von Flachdächern stellt hohe Anforderungen an die Abdichtung und somit an die beteiligten Gewerke. Damit am Ende ein dauerhaft funktionsfähiges Ergebnis steht, ist es bereits während der Planung wichtig, alle entscheidenden Faktoren zu berücksichtigen. Für das Aufbringen einer neuen Abdichtung gilt es im Allgemeinen, den Bestand zu kontrollieren. Welches Gefälle hat das Flachdach? Aus welchen Materialien besteht die Konstruktion? Wie ist der Schichtenaufbau? Wie groß sind die Schichtstärken? Zudem muss der Zustand der Statik überprüft werden, um die zulässige Belastung zu ermitteln. Insbesondere bei Bestandsgebäuden spielen gegebenenfalls die Aufbauhöhe, Wand- und Türanschlüsse sowie zu erhaltende Untergründe eine große Rolle. Gibt es Wand- oder Attikaanschlüsse, Entwässerungssysteme, Fugen, Träger oder Aufbauten, die die Abdichtungstechnologie einbinden muss? Können Risse auftreten, die gegebenenfalls zu überbrücken sind? Daneben stellt sich die Frage nach dem zukünftigen Oberflächenbelag und dessen gewünschter Gestaltung. Nach der Bestandsaufnahme und der Planung der neuen Fläche folgt die Auswahl des passenden Abdichtungssystems. Dieses muss aufgrund der neuen Nutzung z. B. mechanischen Einflüssen standhalten und vor der Belastung durch Begehen oder Befahren geschützt sein.

Um die Lösung mit größtmöglicher Sicherheit aufzubringen, müssen verschiedene Regelwerke für die Umnutzung von Flachdächern beachtet werden. Zum einen ist die Flachdachrichtlinie maßgeblich, die als Fachregel für Abdichtungen des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerkes (ZDVH) – Fachverband Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik herausgegeben wird. Darüber hinaus gelten die Vorgaben der DIN 18531: Dachabdichtungen – Abdichtungen für nicht genutzte Dächer. Sie regeln die Planung und Ausführung für nicht genutzte Dächer mit bahnenförmigen und flüssigen Abdichtungen. Zusätzlich macht die Energieeinsparverordnung (EneV, 2016) Angaben zur energetischen Sanierung von Gebäuden. Diese sind besonders bei Dachflächen über beheizten Räumen ausschlaggebend für einen ressourcenschonenden Energieverbrauch.

Flüssige Abdichtungen für spezielle Anforderungen

Hohe Ansprüche und die Vorgaben der Regelwerke erfüllen zertifizierte Abdichtungen aus Flüssigkunststoff wie die des Mindener Herstellers Triflex. Die Spezialharze haften auf fast allen Untergründen. Aufgrund ihres geringen Flächengewichts können sie oftmals ohne Entfernen des bestehenden Belags aufgebracht werden und ohne die Statik negativ zu beeinflussen. Der Untergrund muss dabei tragfähig, trocken und frei von losen Bestandteilen sein. Schnell und einfach zu verarbeiten, ermöglicht das Material eine Sanierung innerhalb kürzester Zeit. Dank der raschen Aushärtung der einzelnen Systemkomponenten ist die Instandsetzung auch bei wechselhaften Wetterbedingungen abschnittweise ausführbar. Gerade bei aufwendigen Geometrien, Anschlüssen oder Durchdringungen der Dachhaut spielen Flüssigkunststoffsysteme ihre Vorteile aus. Da sich das Harz wie eine zweite Haut um Details legt, werden diese nahtlos in die Abdichtung einbezogen.

Von der Begrünung bis zur Solaranlage

Hersteller wie Triflex schulen und beraten Verarbeiter in der Auswahl und Anwendung des Flüssigkunststoffs. Gemeinsam finden die Partner Lösungen für die Abdichtung von Solaranlagen, Dachterrassen oder begrünten Flächen:

Entscheiden sich Bauherren für eine grüne Oase auf ihrem Flachdach, muss die Abdichtung dem Pflanzenwuchs langfristig standhalten. Spezielle Abdichtungen auf Basis von PMMA sind gemäß der Richtlinien der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e. V. (FLL) wurzel- und rhizomfest. So können Gewächse die Abdichtung nicht beschädigen und das Dach ist dauerhaft dicht.

Bei ausreichendem Gefälle in den Flächen lassen sich Dächer in individuelle Terrassenbereiche verwandeln. Durch die geringe Aufbauhöhe von Lösungen mit Flüssigkunststoff binden Sanierungsexperten Türen und Fenster problemlos in die Abdichtung ein. Vliesarmierte Flächenabdichtungen wirken rissüberbrückend und können auch auf Altbeläge appliziert werden. Zudem bieten flüssige Abdichtungssysteme vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten in zahlreichen Farbtönen und Motivvarianten. Durch verschiedene Einstreuungen erhält die abschließende, begehbare und verschleißfeste Versiegelung eine individuelle Optik. Soll nur die Abdichtung mit Flüssigkunststoff ausgeführt werden, verlegen Verarbeiter anschließend einen Fremdbelag wie Fliesen oder Holzdielen.

Um zukünftig Stromkosten zu sparen und mittels erneuerbarer Energien den ökologischen Fußabdruck zu verringern, wählen immer mehr Hausbesitzer und industrielle Betriebe nachträglich eine Photovoltaik-Anlage auf ihrem Flachdach. Damit die einzelnen Module optimal ausgerichtet sind und einen festen Stand haben, werden Unterkonstruktionen auf der Dachfläche installiert. Je nach Aufbau entstehen dabei Durchdringungen. Kleine Details wie diese stellen das größte Risiko für eindringende Feuchtigkeit dar. Die flüssige Verarbeitung von Spezialharzen kommt der Abdichtung dieser Bereiche besonders zugute. Kombiniert mit der Vliesarmierung gewährt das elastische Material eine naht- und fugenlose Verarbeitung.

Langfristige Lösung sichert Bestand

Eine zuverlässige und fachgerechte Abdichtung mit Flüssigkunststoff ermöglicht nicht nur die langfristige Nutzung des Flachdachs, sondern sichert auch den Bestand des gesamten Gebäudes. Nur wenn Niederschlagswasser keine Chance hat, in die Konstruktion einzudringen und somit die Bausubstanz geschützt ist, profitieren Bauherren von der Umgestaltung. Mit Flüssigkunststoff ermöglichen Verarbeiter ihren Auftraggebern sowohl ein dichtes Dach über dem Kopf als auch eine effektive Nutzung ihres neuen Außenbereichs.

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